Material

Material: 1. allgemein Roh-, Werk-, Baustoff; Zutaten; (schriftliche) Unterlagen; Beweismittel.

2. Wirtschaft: Arbeitsgegenstände, die als Produkte vorangegangener Produktionsstufen selbst bereits Produkt menschlicher Arbeit sind; weiterverarbeitete Rohstoffe.

Materialausnutzung: prozentuales Verhältnis zwischen Masse, Fläche oder Rauminhalt eines fertigen Teils und dem entsprechenden Materialeinsatz. Eine hohe Materialausnutzung wird erreicht durch geeignete Konstruktion, materialsparende Technologien, technisch begründete Materialverbrauchsnormen und durch Senkung der Produktionsverluste.

Materialausnutzungs-Norm: technisch und ökonomisch begründete Kennziffer, die die Mindestmenge der Ausbeute (Ausbeutenorm) beziehungsweise der Ausnutzung eines Rohstoffes (Mindestnorm) angibt.

Materialeinsatz: technisch und ökonomisch begründeter Einsatz von Arbeitsgegenständen für die Herstellung eines Produktes oder für die Durchführung einer Leistung.

Materialintensität: Verhältnis des Verbrauchs an Grund- und Hilfsmaterial sowie fremden produktiven Leistungen zu einer adäquaten Bezugsgröße (Bestandteil der Fondsintensität). Im Rahmen volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen bilden das volkswirtschaftliche Gesamtprodukt und das Nationaleinkommen die Bezugsbasis für die Ermittlung der Materialintensität. Auf betriebliche Ebene werden die Waren- beziehungsweise Bruttoproduktion oder auch die Eigenleistungen als Bezugsbasen angewandt. Die Verringerung der Materialintensität gewährleistet im Zusammenwirken mit anderen Intensivierungsfaktoren, dass eine hohe Effektivität der Volkswirtschaftlichen Produktion und ihre bedarfsgerechte Strukturierung erreicht werden kann.

Materialkonstante, Stoffkonstante: für einen Stoff charakteristischer Wert einer bestimmten physikalischen Größe, der unabhängig ist vom angewandten Messverfahren, zum Beispiel Dichte, Brechzahl, Viskosität.

Materialkostenintensität: als Bestandteil der Fondsintensität der Anteil der Materialkosten an den Selbstkosten eines Erzeugnisses beziehungsweise einer Gruppe von Erzeugnissen. Im Interesse der Sicherung eines maximalen Zuwachses an Nationaleinkommen ist die Materialkostenintensität unter anderem durch zweckmäßige Konstruktion, Ausnutzung von Substitutionsmöglichkeiten, Anwendung materialsparender Verfahren und Technologien, planmäßige Standardisierung und Normung ständig zu verringern.

Materialökonomie: Gesamtheit der Maßnahmen zur planmäßigen Erschließung der mit dem Einsatz und der Verwendung des Materials sowie seiner Reproduktion verbundenen Effekte, die zur Senkung der Materialintensität, bei gleichzeitiger Verbesserung der Gebrauchswerte, führen und zur materiell-technischen Sicherung der Kontinuität und Stabilität des Reproduktionsprozesses beitragen. Die Materialökonomie zählt zu den Hauptfaktoren der umfassenden Intensivierung der gesellschaftlichen Produktion.

Materialwirtschaft: Gesamtheit der Produktionsmittelbeziehungen, die sich aus dem Fluss der Produktionsmittel von den Ausgangsrohstoffen bis zu den volkswirtschaftlichen Finalprodukten innerhalb und zwischen den Bereichen, Zweigen und Gebieten der Volkswirtschaft ergeben. Die Grundfunktion der Materialwirtschaft besteht in der Sicherung einer planmäßigen, das heißt termin-, sortiments-, mengen- und qualitätsgerechten, rationellen Versorgung der Konsumenten in den produzierenden und nichtproduzierenden Bereichen der Volkswirtschaft mit Produktionsmitteln und der Durchsetzung einer hohen Materialökonomie.