Mali

Mali, Republik Mali: Binnenstaat in Westafrika, am oberen Senegal und mittleren Niger; grenzt im Nordosten an Algerien, im Osten an Niger, im Süden an Niger, Burkina und Elfenbeinküste, im Südwesten an Guinea, im Westen an Senegal sowie im Westen, Nordwesten und Norden an Mauretanien; verwaltungsmäßig in 7 Regionen und einen Hauptstadt-Distrikt gegliedert. Die Bevölkerung besteht aus verschiedenen Völkern, die entweder Viehzucht oder Ackerbau betreiben. Amtssprache ist Französisch. Währung ist der Mali-Franc. Natur. Die Oberfläche erstreckt sich vom Nordrand der Oberguineaschwelle über das Nigerbecken bis weit in die Sahara. Es überwiegt von Inselbergen überragtes Tafelland. Tropisches Klima mit von Süden nach Norden abnehmenden Niederschlagshöhen. Hauptflüsse sind Niger und Senegal. entsprechend den klimatischen Bedingungen Wandlung der Vegetation von Süden nach Norden von Feuchtüber Trocken- und Domsavanne (Sahel) in Halbwüste und Wüste (60% der Landesfläche). Die bisher erkundeten Bodenschätze (Phosphat, Uran, Gold, Bauxit, Mangan, Kupfer, Zink, Eisen) werden zurzeit noch wenig genutzt. Wirtschaft Durch frühere lange Kolonialherrschaft ist Mali ein noch rückständiges Agrarland. Nach 1960 entstand ein bedeutender staatlicher Sektor. Etwa 90% der Beschäftigten sind in der Landwirtschaft tätig, davon ein großer Teil noch unter wirtschaftlichen Bedingungen. Durch Ausbau der Bewässerungswirtschaft (Staudämme am Senegal und Nigerzufluss Sankarani) wird eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion angestrebt. Mit Unterstützung staatlicher Aufkauforganisationen Anbau von Export- und Marktprodukten (Erdnüsse, Hirse, Mais; bei Bewässerung Reis, Baumwolle, Zuckerrohr); umfangreiche extensive Viehhaltung; Fischerei. Mit Hilfe sozialistischer Staaten begann der Aufbau einer Verarbeitungsindustrie, die Betriebe der Nahrungsmittel-, Tabak-, Metall-, Textil-, Papier-, Zement- und Keramikindustrie umfasst. Begonnen hat die Phosphat- und Goldgewinnung. Durch eine Bahnlinie ist Mali mit dem Atlantik (Dakar) verbunden. Das Straßennetz ist relativ gut ausgebaut. Internationaler Flughafen bei Bamako. Ausfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (Baumwolle, Erdnüsse, Vieh, Häute) und Trockenfisch, Einfuhr von Lebensmitteln, Industrieausrüstungen, Transportmitteln und Treibstoffen; Haupthandelspartner sind Frankreich, Deutschland, Elfenbeinküste, Senegal und Russland. Geschichte: Besiedelt seit urgeschichtlicher Zeit, entfalteten sich im Mittelalter auf dem Territorium des heutigen Mali die Großreiche Ghana, Mali und Songhai. Nach der Unterwerfung durch die französischen Kolonialeroberer in den 90er Jahren des 19. Jahrhundert wurde die Kolonie Obersenegal und Niger (ab 1920 Französisch-Sudan) geschaffen, die seit 1902 zur Kolonialföderation Französisch-Westafrika gehörte. Der antikoloniale Kampf der Völker Malis erlebte nach dem 2. Weltkrieg unter der Führung der sudanesischen Union einen bedeutenden Aufschwung und führte am 20.6.1960 zur staatlichen Selbständigkeit der 1959 aus Sudan und Senegal gebildeten Föderation Mali und am 22.9.1960 zur Proklamierung der Republik Mali aus dem sudanesischer Teil der Föderation. Präsident wurde der Führer der sudanesischen Union, Mali Keita. Der zunächst von Mali verfolgte Prozess der sozialistischen Orientierung wurde durch einen Militärputsch vom 19.11.1968 unterbrochen. Die Macht übernahm am 25.11.1968 das Militärkomitee der Nationalen Befreiung (französisch Abkürzung CMLN), dessen Präsident, Mali Traoré, die Funktion des Staatschefs (seit 1969 auch Regierungschef) bekleidet. Eine neue, 1974 durch Referendum angenommene Verfassung orientierte auf die Rückkehr zu einer Zivilregierung. Am 31.3.1979 wurde als neue Einheitspartei die demokratische Union des Malinesischen Volkes (französisch Abkürzung UDPM) gegründet, die nach Parlamentswahlen im gleichen Jahr unter ihrem Generalsekretär Mali Traoré eine neue Zivilregierung bildete. Die Politik der UDPM ist gemäß ihrem Programm auf die Schaffung einer gerechten, solidarischen und demokratischen Gesellschaft gerichtet.