Malaysia

Malaysia: Bundesstaat in Südostasien, besteht aus 2 durch das Südchinesische Meer getrennten Landesteilen, dem im Süden der Halbinsel Malakka gelegenen West-Malaysia (Malaya) sowie Ost-Malaysia im Nordwesten der Insel Kalimantan; benachbart sind Brunei, Indonesien, Singapur und Thailand. Malaysia umfasst 13 Gliedstaaten, davon 11 in West-Malaysia (Johor, Kedah, Kelantan, Malacca, Negeri Sembilan, Pahang, Penang, Perak, Periis, Selangor, Terengganu) und 2 in Ost-Malaysia (Sabah und Sarawak), sowie das Bundesterritorium der Hauptstadt Kuala Lumpur. Währung ist der Ringgit.

Bevölkerung: Die 3 großen nationalen Gruppen werden zu etwa 56% aus Malaien, zu 33% aus Chinesen und zu 10% aus Indem gebildet. Der restliche Anteil sind vorwiegend in Ost-Malaysia lebende, den Malaien verwandte kleinere ethnische Gruppen (Iban, Dajak). Amtssprache ist seit 1967 Malaiisch (Bahasa Malaysia), daneben existieren verschiedene Regionalsprachen sowie Englisch als Verkehrssprache. In West-Malaysia leben 30%, in Ost-Malaysia 17% der Bevölkerung in Städten.

Natur - Oberfläche: Sowohl Westals auch Ost-Malaysia ist von Gebirgsketten, die nach Süden in Berg- und Hügelländer auslaufen, durchzogen. Das Tiefland an den Küsten ist teilweise versumpft und von Mangrovendickicht bestanden. Das Klima wird durch den tropischen Monsun bestimmt; infolge der Meeresnähe sind die Niederschläge überall hoch (2000 bis 3000 mm/ Jahr) mit einem Maximum von November bis März. Pflanzenwelt. In West-Malaysia sind über 60%, in Ost-Malaysia 80% der Fläche von immergrünem tropischen Regenwald (durch Höhenlage modifiziert) bedeckt.

Geschichte: Begünstigt durch die strategische Lage, entstanden auf dem Gebiet des heutigen Malaysia seit den ersten Jahrhunderten nach Christus unter indischen und chinesischen Einflüssen die ältesten Staaten, die für die überregionalen Handelsbeziehungen größte Bedeutung erlangten (Srivijaya). Malacca wurde 1511 von Portugal, 1641 von den Niederlanden erobert, die Briten setzten sich 1786 in Penang fest. Der Londoner Vertrag vom 17.3.1824 trennte die kolonialen Interessensphären zwischen Großbritannien (Festland) und den Niederlanden (Inselwelt). Die Briten bildeten 1826 die Straits Settlements (Penang, Malacca, Singapur) und unterwarfen im Zuge der sogenannt Interventionspolitik seit den 70er Jahren die Sultanate Perak, Selangor, Negeri Sembilan und Pahang (ab 1895 sogenannt Föderierte Malaien Staaten). 1909 musste Siam unter britischen Druck Kedah, Perlis, Kelantan und Terengganu abtreten, die zusammen mit Johor die sogenannte Nichtföderierten Malaien Staaten bildeten. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zinnforderung, mit Beginn des 20. Jahrhundert die Kautschukproduktion. Beide Wirtschaftszweige führten zu einer Expansion der Kolonialwirtschaft, zu grundlegenden Veränderungen der ethnischen und Sozialstruktur und riesigen Profiten der vornehmlich britischen Monopole. Es setzte eine starke Einwanderung chinesischer und indischer Arbeitskräfte ein. Mit dem 20. Jahrhundert entwickelte sich die gewerkschaftliche und die nationale Bewegung, in Malaya von Anfang an ethnisch gespalten (hoher Anteil des chinesischen und indischen Proletariats). Die am 30.4.1930 gegründet KP stellte sich an die Spitze der Arbeiterbewegung. Während der japanischen Okkupation (1941/45) organisierte sie den Widerstand und schuf in den befreiten Landesteilen unabhängige Machtorgane. Die britische militärische Intervention (September 1945) führte zu einer Zuspitzung des antikolonialen Kampfes und zu einem Bürgerkrieg (1948 Verbot der KP). 1946 wurde aus den malaiischen Sultanaten sowie Malacca und Penang die Malaiische Union gebildet (1948 in Malaiische Föderation umgewandelt), die 1957 unter Beibehaltung bedeutender ökonomischer und militärischer Positionen des britischen Imperialismus die Unabhängigkeit erhielt Gestützt auf die traditionelle malaiische Feudalaristokratie sowie die chinesische und indische Bourgeoisie in Malaya und Singapur, betrieb Großbritannien die Bildung der Föderation Malaysia (16.9.1963) aus Malaya, Singapur (bis 1965) und den ehemals britischen Kolonien Sarawak und Sabah. Diese Entwicklung führte zu Spannungen mit Indonesien (sogenannt Konfrontationspolitik; beigelegt 1966). Seit Anfang der 70er Jahre ist die herrschende Klasse bestrebt, durch die Schaffung der Nationalen Front und eine «Neue ökonomische Politik» ihre politischen Positionen zu festigen und eine schnellere Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaft zu erreichen, ohne grundsätzliche sozialökonomische und gesellschaftliche Veränderungen zuzulassen. Die bewusste Begünstigung des malaiischen Bevölkerungsteils wird verstärkt fortgesetzt. Malaysia ist Mitglied der ASEAN. Seine Beziehungen zu den Sozialist Staaten wurden seit Ende der 60er Jahre allmählich verbessert. Malaysia verfolgt das Konzept einer von den Großmächten respektierten Neutralisierung Südostasiens.