Mailand

Mailand: italienisch Milano, Stadt in Oberitalien (Lombardei), Verwaltungszentrum der Region Lombardei und der Provinz Mailand, in der oberen Poebene; 1,64 Millionen Einwohner, Kern eines Ballungsgebietes mit 6,2 Millionen Einwohner; bedeutendstes Wirtschaftszentrum Italiens mit etwa 10% der Industrieproduktion des Landes, Sitz der Industriekonzerne Dunlop-Pirelli Union (Gummi), IFI (Fahrzeuge), Montedison (Chemie) unter anderem; Maschinen- und Fahrzeugbau, Erdölverarbeitung, Metallurgie, Textil-, chemische, elektrotechnische/elektronische, Gummi-, Papier-, Porzellan-, polygraphische, Bekleidungs- und Lebensmittelindustrie; Verlage; Industrieverlagerung an die Peripherie; Mustermesse, Börse; wichtigster Verkehrsknoten Oberitaliens (Eisen- und Autobahnen, Straßen, Kanäle, Erdölleitungen), internationale Flughäfen; U-Bahn; 2 Universitäten, Hochschulen, zahlreiche Theater, unter anderem das Opernhaus Scala, Museen, Bibliotheken, Gemäldegalerie Brera. Gotischer Dom (weißer Marmor; begonnen um 1386, Kuppel 1759/75; Fertigstellung 19. Jahrhundert), S. Ambrogio (12. Jahrhundert), S. Eustorgio (1278; barockisiert), Zentralbau S. Lorenzo (älteste Kirche Mailands), S. Maria delle Grazie (15. Jahrhundert; im Kloster «Abendmahl» von Leonardo da Vinci), zahlreiche Paläste, besonders der Renaissance (Castello Sforzesco). Kelt. Gründung im 4. Jahrhundert vor Christus, 222 vor Christus römisch (Mediolanum), 569 nach Christus langobardisch, 774 fränkisch, 951 dem deutschen Reich lehnspflichtig. 1097/98 wurde Mailand erste oberitalienische Stadtrepublik; im 12. Jahrhundert Haupt des gegen Friedrich I. Barbarossa gerichteten Lombardischen Bundes; unter den Visconti (seit 1277, Herzogtum seit 1395) und Sforza (seit 1450) Blütezeit; 1535 wurde Mailand spanisch, 1714 österreichisch; 1848/49 ein Mittelpunkt der Revolution; 1859 piemontesisch, 1861 beim Königreich Italien. Im bewaffneten antifaschistischen Widerstandskampf 1943/45 war Mailand Sitz des Komitees der Nationalen Befreiung für Oberitalien.