Magen

Magen, Ventriculus, Gaster, Stomachus: sackartig erweiterter, als Aufnahmeraum für die aufgenommene Nahrung dienender Teil des Verdauungstraktes. Am Magenmund (Cardia) tritt die Speiseröhre in den Magen ein, Magengrund (Fundus1 und Magenkörper (Corpus) schließen sich an, bevor am Magenausgang, dem Pylorus, der Zwölffingerdarm beginnt; die ungleich langen Ränder des Magen sind links die große Krümmung (Curvatura major), rechts die kleine Krümmung (Curvatura minor). Die Magendrüsen in der Schleimhaut produzieren den Magensaft, der die Bestandteile der aufgenommenen Nahrung umwandelt und der weiteren Verdauung zuführt.

Magengeschwür, Ulcus ventriculi: tieferer Defekt in der Magenschleimhaut; Entstehung wird durch Disposition, Stress, Schadstoffe wie Alkohol, Nikotin und manche Arzneimittel begünstigt; charakteristisch sind periodische Oberbauchschmerzen in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme. Magengeschwüre können bluten, entarten, die Magenwand durchbrechen (Perforation) und zu Magenverengung führen.

Magenresektion: operative Entfernung von Teilen des Magens mit anschließender Wiederherstellung der Kontinuität zwischen Magen und Darm; vorwiegend angewendet bei Krebs und Geschwüren des Magens.

Magenschleimhautentzündung, Gastritis, Magenkatarrh: Rötung und Schwellung der Magenschleimhaut; akute Formen entstehen durch äußere Ursachen, wie direkte chemische oder bakterielle Wirkungen, oder Genussmittelmissbrauch (Alkohol, Nikotin). Die chronische Magenschleimhautentzündung kann nur durch feingewebliche Untersuchungen der Magenschleimhaut festgestellt werden. Häufige Symptome sind Appetitlosigkeit und Völlegefühl.

Magenstein, Darmstein, Enterolith, Gastrolith: im Magen sehr selten, im Dickdarm von Säugetieren häufiger vorkommender Fremdkörper aus mineralischen Konkrementen, aus Pflanzen- oder Tierhaaren (Bezoar) oder aus zusammengeballten, unverdauten Nahrungsbestandteilen.

Magenmittel: Arzneimittel, die bei gestörter Magenfunktion angewendet werden. Hierzu gehören die Bittermittel und Stomachika (Appetit und Verdauung anregende Zubereitungen), Antazida und Enterika (Mittel, die bei zu geringer Magensaftproduktion angewandt werden).

Magenbitter: verdauungslordemde Spirituose mit bitteraromatischen Kräuter- und Gewürzauszügen oder -destillaten und einem Volumenanteil an Alkohol von meist 40%. Siehe auch Likör.

Magen-Darm-Katarrh, Gastroenteritis, Gastroenterokolitis: Schleimhautentzündung des Magens und Darmes, oft verbunden mit Erbrechen, Durchfall, Leibschmerzen und Fieber; verursacht durch Bakterien, Viren, allergische Reaktionen oder Ernährungsfehler.

Magenfliegen, Gasterophilidae: Fliegenfamilie mit stark behaarten Vollinsekten, deren Weibchen ihre Eier an die Haare von Huftieren kitten; die Eier oder die Larven werden aufgeleckt beziehungsweise gelangen aktiv in den Magen-Darm-Kanal, wo sie Verdauungsstörungen oder Tumore hervorrufen.

Magensaft: farblose, durch die Drüsen in der Magenschleimhaut bei Nahrungsaufnahme abgesonderte Flüssigkeit (etwa 1,51 täglich), die neben Schleimstoffen Salzsäure (etwa in 0,2%iger Konzentration) und Pepsine enthält Letztere leiten die Spaltung der Nahrungseiweiße ein.

Magenwurmbefall: durch Fadenwürmer hervorgerufene Erkrankung der Haus- und Nutztiere; führt zur Schädigung der Magen- und Darmschleimhaut. Als Symptome zeigen sich unter anderem Durchfall und Abmagerung. Es werden vorwiegend Jungtiere und Tiere auf der Weide befallen.