Lippe

Lippe, Labium: a) Haut- beziehungsweise Schleimhautfalte unterschiedlicher Ausbildung und Funktion, zum Beispiel Lippe des Mundes, Stimmlippe;

b) Bezeichnung für vorspringende Ränder am Gelenkknorpel oder Knochen.

Lippe: 1. Lippe: rechter Nebenfluss des Rheins; 237 km; entspringt nordöstlich von Paderborn und mündet bei Wesel; linksseitig ab Hamm der 107 km lange Lippe-Seitenkanal.

2. historisches Gebiet um Detmold. 1123 als Herrschaft genannt, 1529 Reichsgrafschaft, im 17./18. Jahrhundert entstanden durch Teilung mehrere Linien; 1866 Anschluss an Preußen; 1918 bis 1933/34 Freistaat; 1947 zum Land Nordrhein-Westfalen. Lippenbändchen: mediane Schleimhautfalte zwischen Ober- beziehungsweise Unterlippe und Ober- beziehungsweise Unterkiefer. Ein abnorm stark entwickelte Lippe kann ein Diastema (Kieferanomalien) hervorrufen.

Lippenbär, Melursus ursinus: schwarzer Bär mit langer heller Schnauze und vorstreckbaren Lippen, der in Wäldern Indiens und Sri Lankas Termiten und Früchte frisst. Siehe auch Bären.

Lippenblütler, Lippenblütengewächse, Lamiaceae, Labiatae: weltweit verbreitete Pflanzenfamilie mit lippenförmigen Blüten, meist 2 Paar ungleichlangen Staubblättern und einem oberständigen Fruchtknoten, aus dem sich 4 Nussfrüchte entwickeln («Klausen»); Stengel vierkantig, Blätter kreuzgegenständig; reich an ätherischen Ölen. Viele Gewürz-, Parfüm- und Heilpflanzen, zum Beispiel Bohnenkraut, Lavendel, Pfefferminze, Günsel.