Lausitz

Lausitz: historisches Gebiet zwischen Elbe und Oder, als Gebietsbezeichnung erhalten. Nördlicher Teil Niederlausitz (im Bezirk Cottbus): teils flache, teils wellige, wenig fruchtbare Sandgebiete des Lausitzer Landrückens (bis 183 m) mit Kiefernwäldern, im Norden und Südwesten in Niederungen übergehend mit Moorböden, Wiesen und Weiden; Spreewald; Braunkohlenbergbau und -industrie (Lauchhammer, Senftenberg, Hoyerswerda, Spremberg (Kombinat Schwarze Pumpe)), Großkraftwerke, Textilindustrie, Bau-, Landmaschinenbau-, Glasindustrie; Cottbus 1. südlicher Teil Oberlausitz (in den Bezirken Dresden und Cottbus): im Norden Lößhügelland (Lausitzer Gefilde) mit Ackerbau, im Süden vielgestaltiges Lausitzer Bergland und südlich davon das Lausitzer Gebirge, das auf die CSSR übergreift; Braunkohlenbergbau zwischen Görlitz und Zittau, Großkraftwerke, Steinbrüche, Textil-, feinmechanische-optische, Holz-, Glasindustrie, Maschinen-, Fahrzeugbau; Fremdenverkehr (Jonsdorf, Oybin); intensive Landwirtschaft im Hügel- und Bergland. Bedeutende Städte sind Görlitz, Bautzen, Zittau und Löbau. Die Lausitz ist Siedlungsgebiet der Sorben. Von den slawischen Lusici die Niederlausitz und den Milzenen die Oberlausitz besiedelt; während der 1. Etappe der Ostexpansion vom deutschen Feudaladel erobert; 1136 kam das Gebiet an die wettinische Markgrafen von Meißen. Für die verwaltungsmäßig getrennten Gebiete der eigentliche Lausitz und des Landes Budissin (Bautzen) bildeten sich seit Mitte des 15. Jahrhundert die Namen Niederlausitz und Oberlausitz heraus. Die Niederlausitz kam 1303 zu Brandenburg, 1368 zu Böhmen. Die Oberlausitz, seit 1158 in böhmischen Besitz, wurde 1253 an Brandenburg verpfändet; 1319/29 erneut böhmisch. Der 1346 geschlossene Sechsstädtebund unter Führung Bautzens errang eine selbständige Stellung gegenüber dem Adel. 1623 verpfändet, gehörten die beiden Lausitzen seit 1635 zu Kursachsen. 1815 musste Sachsen die Niederlausitz und Teile der nördlichen Oberlausitz an Preußen abtreten.

Lausitzer Hauptabbruch: bedeutender Tiefenbruch im Gebiet der Niederlausitz, an dem das Lausitzer Massiv gegen die nordöstliche gelegene tiefe, von mächtigen Sedimenten erfüllte norddeutsch-polnische Senke grenzt.

Lausitzer Kultur: Kulturgruppe der späten Bronzezeit (13./8. Jahrhundert vor Christus) im östlichen Mitteleuropa; kennzeichnend sind Brandbestattungen in Urnenfeldern, mit Buckeln und Riefen verzierte Tongefäße, Bodenbau und Viehzucht, aber auch befestigte Höhenburgen; benannt nach dem Hauptverbreitungsgebiet, der Lausitz.