Küste

Küste: Grenzsaum zwischen Festland und Meer beziehungsweise großen Seen, dem sowohl ein Streifen des Festlandes (Strand, Ufer), als auch der angrenzenden Wasserfläche (Schorre) zugehörig ist. Die Küsten werden durch Brandung, Gezeiten und Meeresströmungen in Verbindung mit Niveauschwankungen infolge Landhebung oder -Senkung, durch eustatische Meeresspiegelschwankungen und durch die Ablagerungen der Flüsse ständig verändert. Man unterscheidet die Küstentypen.

a) nach der Gestalt: Steilküste (Abrasionsküste) mit Bildung eines Kliffs und Flachküste (Anschwemmungsküste); durch die sogenannte Küstenversetzung bildet sich eine Ausgleichsküste;

b) nach dem Einfluss von Krustenbewegungen oder Strandverschiebungen und den damit verbundenen Meeresspiegelschwankungen: Hebungsküste (Regressionsküste) mit gehobenen Abrasionsterrassen und Senkungsküste (Ingressionsküste) mit wassererfüllten Flusstälern (Riasküste), ertrunkenen Trogtälern (Fjordküste), Rundhöckern (Schärenküste); oder glazialen Aufschüttungen (Förden- und Boddenküste).

c) nach dem Verhältnis der Küstenlinie zum Streichen der geologischen Strukturen des Festlandes: Längsküste, Querküste Schrägküste oder Diagonalküste;

d) nach der Mitwirkung von organischen Prozessen: Mangroveküste und Korallenküste.

Küstenatlas, Tellatlas: Gebirgszug an der Nordküste Algeriens und Tunesiens, nördlichste der Atlasketten; bis 2308 m (Dschebel Dschugdschur)-, stark zerschluchtet; zum Teil bewaldet. Siehe auch Kabylei.

Küstengebirge: 1. Gebirge an der Westküste Kanadas, zum Kordilleren System gehörend; 1400 km lang; Mount Waddington mit 4042 m; setzt sich nach Süden im Kaskadengebirge fort.

2. Gebirge an der Westküste der USA, Teil der nordamerikanischen Kordilleren, südliche Fortsetzung der kanadischen Inselkette; 1700 km lang; besteht aus den Olympic Mountains im Norden, der Oregon-Küstenkette, den Klamath Mountains (bis 2744 m) und der kalifornischen Küstenkette im Süden.

Küstenmotorschiff, Kurzwort Kümo-, im Küstenverkehr und auf Nebenmeeren, wie Ost- und Nordsee, eingesetztes kleines Frachtmotorschiff bis zu etwa 1000 BRT und 1200 t Tragfähigkeit; als Feederschiff verwendet.

Küstenschutz: Gesamtheit der Maßnahmen an der Küste zum Schutz der Bevölkerung, der gesellschaftlichen Produktion, des Volkseigentums und der standortgebundenen Kulturwerte gegen die Gefährdung durch Hochwasser und Seegang sowie zur Verminderung des Küstenrückganges und zur Verbesserung der Strandverhältnisse. Er erfolgt mittels Mauern, Buhnen, Deichen und durch Bepflanzung.

Küstenschutzschiff: Kampfschiff (etwa 2000 ts), das mit Schiff-Luft-Raketen, U-Jagdraketenwerfern, Universalartillerie sowie Funkmess- und anderen technische Mitteln ausgerüstet ist.

Aufgaben: Überwasserschiffs-, U-Boot- und Luftabwehr, Sicherung von Kampfschiffen und -booten sowie Geleiten auf See und auf Reede, Vorpostendienst u. ä.