Kupplung

Kupplung: (mittelhochdeutsch, zu «koppeln»)

1. Elektrotechnik: a) starre, halbstarre oder gleitende (elastische, lose) Verbindung elektrischer Energieversorgungsnetze;

b) elektromagnetisch schaltbares Verbindungselement (Induktionskupplung, Magnetpulverkupplung) zweier Wellen;

c) Steckvorrichtung (Kupplungssteckvorrichtung) zur lösbaren Verbindung elektrischer Leitungen. Mehrfachsteckkupplung (umgangssprachlich auch Zwischenstecker) sind flexibel an eine Zuleitung angeschlossene Mehrfachsteckvorrichtungen.

2. Kfz-Technik zwischen Motor und Wechselgetriebe liegende Vorrichtung zum Herstellen oder Trennen des Kraftflusses zwischen Motor und Triebrädern; ermöglicht Anfahren und Schalten -während der Fahrt. Unterschieden werden mechanische Reibkupplung (meistangewendet), Strömungskupplung (hydrodynamische Kupplung, Flüssigkeitskupplung) sowie selbsttätig arbeitende Kupplungsautomaten. Siehe auch Hycomat.

3. Maschinenelement zur Leitung von Bewegungsenergie (Drehmomenten) und eventuellen Kräften von einer Welle zu einer zweiten. Kupplungen können nichtschaltbar, schaltbar oder selbstschaltend sein. Nichtschaltbare Kupplung sind starre Kupplung sowie elastische Klauenkupplung, Zahnkupplung und Gelenkkupplung. Bei der starren Scheibenkupplung erfolgt die Übertragung durch 2 auf die Wellen aufgesetzte oder angeschmiedete Flansche (Scheiben) mittels Schrauben durch Kraftschluss oder mittels Bolzen durch Formschluss. Bei der starren Schalenkupplung umfassen 2 miteinander verschraubte Halbschalen die Wellenenden und übertragen Energie und Kräfte durch Kraftschluss. Elastikkupplungen sind meist drehwinkelelastisch, elastisch durch Gummi- oder Federelemente und können geringe Fluchtungsfehler ausgleichen. Starre Klauen- oder Ausdehnungskupplung ermöglichen geringe Wellenverschiebungen, zum Beispiel bei Temperaturänderungen. Bei Zahnkupplung greifen die mit Außenverzahnung versehenen Wellenenden in ein innenverzahntes Zwischenstück ein. Gelenkkupplungen stellen eine Kombination von 2 Kreuzgelenken dar und sind für große Beugungswinkel zwischen den beiden Wellen einsetzbar. Bei schaltbarer Kupplung (Schaltkupplung) kann die Drehmomentleitung durch Formschluss (nur bei gleicher Winkelgeschwindigkeit beider Wellen schaltbar) oder Kraftschluss erfolgen. Die schaltbare Klauenkupplung ist formschlüssig (Einsatz bei Winden). Kraftschlüssige Reibungskupplung besitzen eine zylindrische (Backenkupplung), kegelige (Kegelkupplung) oder scheibenförmige (Einscheiben- und Lamellenkupplung) Reibfläche, wobei ein Bauteil mit Reib- oder Kupplungsbelag zur Erhöhung der Reibung und zur Verschleißminderung versehen wird. Backenkupplung besitzen radial verschiebbare Backen und werden meist nur hydraulisch betätigt. Kegelkupplungen werden bei robusten Antrieben eingesetzt. Bei der Einscheibenkupplung wird meist durch Federkraft eine auf der einen Welle verschiebbare innenverzahnte Scheibe gegen die auf der anderen Welle befestigte Scheibe gedrückt. Bei der Lamellenkupplung werden die entweder innen- oder außenverzahnten scheibenförmigen Lamellen, die in entsprechend Verzahnungen der beiden Kupplungshälften beziehungsweise der Welle eingreifen, durch Feder-, Magnet- oder hydraulische Kräfte zur Drehmomentleitung aufeinandergepresst. Bei selbstschaltender Kupplung wird die Anpresskraft durch Fliehkraft erzeugt (Anlaufkupplung) oder begrenzt (Sicherheitskupplung).

4. Rohrleitungselement zur Verbindung bei transportablen Rohrleitungsanlagen oder von Schläuchen.

5. Verbindungselement für Eisenbahnwagen; allgemein handbetätigt mit Kupplungsspindel, bei Triebwagen auch als selbsttätige Scharfenbergkupplung ausgeführt.