Krebs

Krebs: 1. Krebs, Cancer - Astronomie: a) zum Tierkreis gehörendes Sternbild des nördlichen Himmels;

b) 4. Tierkreiszeichen (astronomische Zeichen).

2. Botanik: Bezeichnung für Pflanzenkrankheiten, die mit krankhaften Gewebewucherungen verbunden sind und auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden können (Viren, Mikroorganismen, tierische Schädlinge, gelegentlich auch Frosteinwirkung).

3. Krebs, Karzinom (griechisch): Medizin - bösartige Geschwulst infolge Neubildung «entarteten) Zellen des Deck- und Drüsengewebes (Epithel). Die Bösartigkeit äußert sich in eigengesetzlichem, rasch fortschreitendem Wachstum mit Durchsetzung (Infiltration) und Zerstörung (Destruktion) des betroffenen Organs und seiner Umgebung sowie in der Verschleppung von Krebszellen auf dem Lymph- oder Blutweg in andere Organe mit Bildung von Krebsansiedlungen, den Tochtergeschwülsten (Metastasen). Krebsausbreitung zeigt sich in allgemeinen Krankheitserscheinungen, zum Beispiel Kräfteverfall, Auszehrung (Kachexie), Infektanfälligkeit, Fieber und Anämie sowie am betroffenen Organ in geschwürigem Zerfall, Blutung, Einengung, schließlich Verschluss der Lichtung von Hohlorganen oder Gängen, zum Beispiel Darmverschluss. Bösartige Neubildungen stehen mit etwa 16% aller Todesfälle an 2. Stelle der Todesursachen nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bevorzugte Krebslokalisationen sind Haut, Bronchien, Lunge, Magen, Dick- und Mastdarm, Brustdrüsen und Gebärmutterhals. Die Krebsbehandlung erfolgt durch Operation, Bestrahlung und beziehungsweise oder Arzneimittel. Die Heilungsaussichten sind entscheidend abhängig von der frühzeitigen Krebserkennung (Frühdiagnose), das heißt der Erfassung früher Krebsstadien, zum Beispiel relativ leicht möglich bei Gebärmutterhals-, Haut- und Brustdrüsenkrebs. Dazu gehört auch die sorgfältige Beachtung der sogenannten Krebs Warnzeichen, wie nicht anders erklärbarer Gewichtsverlust, Anämie, Blutabsonderungen aus Körperöffnungen, Knoten, «Verhärtungen», länger als 2 Wochen anhaltende Schluck- und Oberbauchbeschwerden in der 2. Lebenshälfte und Stuhlgangstörungen. Ein wichtiges Anliegen der Krebsvorsorge ist neben der Früherkennung die Verhütung von Krebs, zum Beispiel durch Ausschalten von Krebsrisikofaktoren (primäre Karzinomprävention). Krebs der Bauchspeicheldrüse verursacht Störungen der in- und exkretorischen Funktionen der Bauchspeicheldrüse (Fettstühle, Kohlenhydratstoffwechselstörung). Blasenkrebs ist eine bösartige Geschwulst der Harnblase, deren Frühsymptom blutiger Harn ist. Die auffallende Zunahme von Bronchial- und Lungenkrebs (bösartige Neubildungen in den Atmungsorganen) wird mit gesteigerter Einatmung von Teerstoffen (zum Beispiel Tabakrauch, Abgase) unter anderem in Zusammenhang gebracht. Brustkrebs, richtiger Brustdrüsenkrebs, ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Darm Krebs kann in allen Abschnitten des Darms auftreten, jedoch vorwiegend im Bereich des unteren Dickdarms beziehungsweise Mastdarms (Mastdarmkrebs). Oft gute Operationsmöglichkeit, unter anderem Anlage eines künstlichen Afters (Anus praeternaturalis). Gallenblasenkrebs ist eine bösartige Geschwulst der Gallenblase oder der Gallengänge, die zu einem völligen Verschluss der Gallenwege führt. Gebärmutterkrebs kann durch vorbeugende Untersuchungen, etwa vom 30. Lebensjahr an jährlich einmal, früh erkannt und erfolgreich behandelt werden. Hautkrebs geht von der Oberhaut, seltener auch von den Hautanhangsgebilden aus; am häufigsten im Gesicht älterer Menschen. Leberkrebs tritt entweder in der Leber primär auf oder ist die Folge einer Tochtergeschwulst, ausgehend von einer Krebserkrankung der Gallenblase, des Magens, Darms, der Speiseröhre unter anderem Magenkrebs bleibt zunächst längere Zeit unerkannt; Röntgenuntersuchung oder Gastroskopie sichern die Diagnose.

4. Musik: tonsetzerisches Verfahren, bei dem eine Stimme oder ein ganzer Tonsatz rückwärts verläuft. Im Krebskanon ist die 2. (imitierende) Stimme die rückwärts gelesene 1. Stimme.

Krebserzeugende Stoffe, Karzinogene (griechisch), Kanzerogene (lateinisch + griechisch): bestimmte Substanzen, die Krebs hervorrufen können, zum Beispiel polyzyklische und aromatische Kohlenwasserstoffe (Teer, Rohparaffin, Anthrazen, Benzol unter anderem), aromatische Amine (Anilinderivate), Minerale (Arsen, Chrom, Nickel, Asbest) und radioaktive Stoffe. Langjähriges Zigarettenrauchen (Inhalation des kanzerogenen Tabakteers) ist die wesentliche Ursache für den steilen Anstieg des Bronchial- und Lungenkrebses; daneben ist auch die Luftverunreinigung (Auto- und Industrieabgase) von Bedeutung.

Krebsrisikofaktoren: die Krebsentstehung fördernde Faktoren; als endogene Krebsrisikofaktoren (körpereigene Krebsrisikofaktoren) gelten erbliche Dispositionen, hormonale Störungen, Rückbildungsvorgänge und bestimmte Krebsrisikokrankheiten, zum Beispiel langjährige chronischen Entzündungen. Exogene Krebsrisikofaktoren bestehen in der Exposition gegenüber kanzerogenen Umwelteinflüssen, zum Beispiel krebserzeugende Stoffe (Zigarettenrauchen, Luftverunreinigung, Industriekarzinogene), ultraviolette und ionisierende Strahlung, falsche Ernährungsgewohnheiten, manche Viren. Ausschaltung von Krebsrisikofaktoren ist ein Ziel der Krebsvorsorge (primäre Karzinomprävention).