Kostarika

Kostarika, Republik Kostarika: Staat in Mittelamerika, zwischen Karibisches Meer und Stillem Ozean; wird im Norden von Nikaragua und im Süden von Panama begrenzt; verwaltungsmäßig in 7 Provinzen gegliedert. Von den Einwohnern sind etwa 75% Weiße, 15% Mestizen, 9% Afroamerikaner, 0,4% Indianer unter anderem Amtssprache ist Spanisch. Währung ist der Colon. An den Küsten Tiefländer; zwischen der vulkanischen Nord-Kordillere mit häufigen Erdbeben und der südlichen Kordillere von Talamanca (Chirripo Grande, 3920 m) Liegt das Zentrale Hochland als Hauptsiedlungs- und -Anbaugebiet. An der Küste des Stillen Ozeans herrscht wechselfeuchtes tropisches Klima mit Trockenwäldern, an der Karibikküste ständig feuchttropisches Klima; nach Höhenstufen differenziert. Etwa 75% des Landes sind bewaldet. Kapitalistischer Agrar-Industrie Staat in ökonomischer Abhängigkeit von internationalem Monopolkapital. In der Landwirtschaft sind etwa ein Drittel der Erwerbstätigen beschäftigt; Anbau der Exportkulturen Kaffee (vorwiegend um San José), Bananen, Kakao, Zuckerrohr, Tabak, Kautschuk; für den Eigenbedarf Mais, Reis, Bohnen, Bataten und Maniok; sich entwickelnde Viehzucht; Thunfischfang. Industrielle Produktion vorwiegend um San José; in Kleinbetrieben Verarbeitung land- und forstwirtschaftliche Produkte; Montagewerke ausländischer Unternehmen, Produktion von Düngemitteln und Zement; Erdölraffinerie, Aluminiumwerk. Bergbau in begrenztem Umfang (Abbau von Gold-, Silber- und Manganerz; Lagerstätten von Bauxit, Erdöl, Eisenerz). Haupthafen im Osten Limón, im Westen Puntarenas, internationaler Flughafen bei San José. Einfuhr von Maschinen und Industrieerzeugnissen, chemischen Produkten, Nahrungsmitteln; Haupthandelspartner: USA, Deutschland, Japan. 1502 gelangte Kolumbus an die Küste Kostarikas, 1519/60 Eroberung durch die Spanier, unter denen die Indianer fast völlig ausgerottet wurden. Als Teil der Generalkapitanie Guatemala verkündete Kostarika 1821 die Unabhängigkeit, gehörte 1822/23 zum mexikanischen Kaiserreich und 1823/38 zu den Vereinigten Provinzen von Zentralamerika; nach deren Zerfall war die Entwicklung Kostarikas durch Kämpfe zwischen Liberalen und Konservativen gekennzeichnet; geriet seit 1871 zunehmend unter USA-Einfluss (United Fruit Co. ab 1899). Im Ergebnis der wachsenden Volksbewegung in den 20er und 30er Jahren (revolutionärer Aufstand 1932, Massenstreiks 1933/34) erfolgte 1931 die Gründung der KP, die sich 1943 zur Partei der Volksavantgarde reorganisierte. Nach Bürgerkrieg (1948) kam eine Junta an die Macht und übergab diese Ulate Blanco (1949/53); Präsident Figueres Ferrer (1953/58) führte begrenzte Reformen durch, während seiner zweiten Präsidentschaft (1970/74) baute er die Beziehungen zu den sozialistischen Ländern aus. Die den Traditionen des bürgerlichen Parlamentarismus verpflichteten Präsidenten Oduber Quiros (1974/78) und Carazo Odio (1978/82) vermochten wegen wachsender ökonomischer und sozialer Konflikte nicht, ihre verkündeten Reformprogramme zu verwirklichen und gerieten unter zunehmenden Druck der USA wogegen die seit 1976 legale Partei der Volksavantgarde an der Spitze der demokratischen Kräfte kämpft. Zum Nachfolger von Präsident L. A. Monge (1982/86) wurde 19860. Arias gewählt.