Kongo

Kongo, Bakongo: Bantuvolk am Unterlauf des Zaire (Zaire, Volksrepublik Kongo, Nordangola); 5 Millionen; Bodenbauer; ihre Sprache, das Kongo, ist weit über das Siedlungsgebiet hinaus eine bedeutende Verkehrssprache.

Kongo: Zaire (Fluss).

Kongo: eine der frühen Staatsgründungen im subsaharischen (Zentral-) Afrika; sozialökonomisch weit entwickelt, trug feudale Merkmale (Abgaben, Lehen, Adel); wurde von Nimi a Lukeni im 13. Jahrhundert gegründet. Kongo hatte Kontakt zu den Portugiesen, als D. Cäo 1482 die Kongo- (Zaire-) Mündung entdeckte; ab 1489 anfänglich gleichberechtigte Beziehungen zu Portugal, jedoch bald Eindringen von portugiesischen Missionaren und Sklavenhändlern: Die Christianisierung (zum Beispiel auch Umbenennung der Hauptstadt Mbanza Kongo in San Salvador, Taufe des Königs) traf auf den Widerstand der Bevölkerung. Unter Alfonso I. (1507/43) erreichte Kongo größte Ausdehnung und engste Beziehungen zu Portugal. Ende des 16. Jahrhundert gab es Versuche, sich von Portugal zu lösen; Scheitern neuer Staatsgründung unter Antonio I. (1644/82); im 18./19. Jahrhundert Zerfall des Reiches.

Kongo, Volksrepublik Kongo: Staat in Äquatorialafrika, zwischen dem Atlantischen Ozean und Fluss Zaire; grenzt im Nordwesten an Gabun und Kamerun, im Norden an die Zentralafrikanische Republik, im Osten und Süden an Zaire, im Süden an Angola (Kabinda) und im Westen an den Atlantischen Ozean; verwaltungsmäßig in 9 Regionen gegliedert. Währung ist der CFA-Franc.

Bevölkerung: Die 3 wichtigsten ethnischen Hauptgruppen sind Kongo (48 %), Teke (22 %) und Mbochi (13 %); im Norden leben Pygmäen. Etwa 66% der Bewohner sind im Südwesten konzentriert, 55% wohnen in Städten. Amtssprache ist Französisch, Nationalsprachen sind Lingala und Kituba.

Natur: Kongo umfasst einen schmalen, zum Teil mangrovenumsäumten Küstenstreifen, an den sich landeinwärts die vielfach gegliederte Niederguineaschwelle mit Rumpfschollen, Gebirgsländern, Hochplateaus und Ausräumungsebenen anschließt, die bis 1040 m ansteigt und den mittleren Landesteil bedeckt. Nordöstlich davon erstrecken sich Teile des versumpften und Flussreichen Zairebeckens. Im Norden und Zent Tal-Teil in Äquatornähe herrscht ein immer feuchtes tropisches Regenklima, das nach Südwesten trockener wird (2 Regen- und Trockenzeiten) und in Küstennähe infolge der kalten Benguela Strömung relativ niedrige Temperaturen aufweist. Hauptflüsse sind Zaire, Ubangi und Sangha. Vorherrschend ist tropischer Regenwald (auf über 50% der Landesfläche), in der Südhälfte herrscht Feuchtsavanne vor. Das Land ist reich an Bodenschätzen (Erdöl, -gas, Gold-, Eisen-, Buntmetallerze, Diamanten, Kalisalze), die jedoch noch, abgesehen vom Erdöl, unzureichend erforscht sind und wenig genutzt werden.

Kongo-Akte: von der imperialistischen Berliner Kongokonferenz (15.11.1884/26.2.1885, beriet über Aufteilung Zentralafrikas) verabschiedetes Dokument, das den Besitz des belgischen Königs Leopold II. im Kongobecken («Freistaat Kongo») international anerkannte; legte fest, dass alle Kolonialgebiete im zentralen Afrika dem zollfreien Handel zu öffnen seien, und bestimmte, nicht in die angeblich bei den Afrikanern bestehende Sklaverei eingreifen zu wollen, wohl aber in den Sklavenhandel.