Klima

Klima: Gesamtheit der Witterung beziehungsweise mittlerer Atmosphärenzustand und zugehörige charakteristische Veränderlichkeiten an einem Ort während eines langjährigen Zeitraumes, ausgedrückt durch die Klimaelemente (besonders Strahlung, Lufttemperatur, Luftdruck, Wind, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Bewölkung) und bestimmt durch Klimafaktoren (Solarstrahlung, Höhenlage, Land-Meer-Verteilung, geographische Breite, Luft- und Meeresströmungen, Bodenbeschaffenheit und -bedeckung, Exposition). Siehe auch Klimaänderung, Klimazonen.

Klimaänderung: deutlicher Wechsel des Klimas im Laufe der Erdgeschichte; wird mittels Fossilien, geologische Klimazeugen, Pollenanalyse, Isotopenverhältnissen und radioaktiver Bestimmungsmethoden nachgewiesen.

Klimaanlage: Anlage, die in einem Raum einen gewünschten Luftzustand, bestimmt durch Lufttemperatur und -feuchte, erzeugt beziehungsweise automatisch in vorgeschriebenen Grenzen hält; für Lager- und Betriebsräume, Kinos, Theater, Schiffsräume unter anderem

Klimaelement: Grundbestandteil des Klimas, der durch Beobachtung und Messung als meteorologische Größe in der Atmosphäre erfassbar ist. Die wichtigsten Klimaelemente sind Sonnen- und Himmelsstrahlung, Sonnenscheindauer, Bewölkung, Temperatur, Wasserdampfgehalt, Niederschlag und Luftdruck.

Klimagerät: elektrisches stationäres oder mobiles Gerät zur kombinierten Heizung, Kühlung und Luftbefeuchtung von Räumen, das Kühlgeräte, Heizkörper, Luftbefeuchter und Regeleinrichtungen enthält. Zu den Klimageräten zählen auch Einzweckgeräte (Zimmerspringbrunnen, Luftbefeuchter, Klimaleuchte unter anderem).

Klimaklassifikation: Gliederung und Beschreibung der Klimate der Erde nach Klimazonen auf Grund der Mittelwerte und charakteristische Abweichungen im Jahresgang von Klimaelementen oder durch die bestimmenden Klimafaktoren (physisch-geographische Bedingungen). Seit der Begründung der modernen Klimatologie durch A. von Humboldt sind sehr viele Klimaklassifikation entworfen und praktiziert worden, die sich vor allem durch ihre Aussagegüte für verschiedene Anwendungsgebiete unterscheiden.

Klimaperioden: periodisch kurzfristige oder längere Abweichungen vom allgemeinen Klimacharakter eines Gebietes; während der Eiszeit der Wechsel von Kalt- und Warmzeiten; kurzfristige Klimaperioden sind gegenwärtig an der Ausdehnung von Gletschern erkennbar.

Klimaresistenz: die Fähigkeit der Pflanze, schädigende Witterungseinflüsse zu überstehen. Zum Komplex der Klimaresistenz gehören Dürreresistenz und 1 Frostresistenz.

Klimaschutz: Gesamtheit aller Maßnahmen zur Verhütung funktionsbeeinträchtigender und gebrauchswertvermindernder Umwelteinflüsse auf technische Erzeugnisse (Maschinen, Geräte, Anlagen unter anderem) in den verschiedenen Klimazonen der Erde (extreme Temperaturen, hohe Luftfeuchte, Niederschläge, Flugsand, Insekten unter anderem); umfasst besonders konstruktive und technologischen Maßnahmen, Einsatz klimabeständiger Werkstoffe, Oberflächenschutz. Klimaschutz ist Teil der Gütesicherung und meist in Standards vorgeschrieben.

Klimaschwankung: statistisch bedeutsame Unbeständigkeit des Klimas eines Gebietes, mit Perioden von wenigen Jahren bis zu Jahrtausenden. Klimaschwankung gehören zu den Gesetzmäßigkeiten des Klimas und werden durch Veränderungen der Klimafaktoren (zum Beispiel Transparenz der Atmosphäre) verursacht.

Klimatechnik: Gesamtheit von Prozessen, die das Ziel haben, einen gewünschten Luftzustand einzuhalten oder einzustellen. Die wichtigsten Zustandsgrößen (Klimakomponenten) sind dabei Temperatur, Feuchte, Staub- und Schadstoffgehalt. Die Klimatechnik findet Anwendung in Produktionsprozessen und bei der Lagerung bestimmter Produkte sowie zur Klimatisierung von Aufenthaltsräumen.

Klimatherapie: Anwendung heilungs- und gesundheitsfördernder Eigenschaften des Klimas (Luftreinheit, günstige Luftfeuchte, -temperatur, -bewegung, Licht- und Wärmestrahlung) zur kurmäßigen Behandlung chronischen Erkrankungen und zur aktiven Erholung in Klima- beziehungsweise Luftkurorten.

Klimatologie, Klimakunde Wissenschaftszweig der Meteorologie, in dem die klimabildenden Prozesse (besonders Wärmehaushalt, atmosphärische Zirkulation), ihre gesetzmäßigen Zusammenhänge mit den räumlichen und zeitliche Variationen des Klimas und dessen natürliche zeitliche Struktur (Witterungsklimatologie) meist mittels statistische Methoden erforscht sowie die Einwirkungen des Klimas auf die Lebewesen (besonders Menschen) untersucht werden (Bioklimatologie).

Klimatologisches Kraftwerk: Anlage zur Energieumwandlung aus natürlichen Energiequellen in Elektroenergie; unterschieden werden Wind- oder Höhenwindkraftwerk, Erdwärme- (Vulkan-, geothermisches) Kraftwerk und Meereswärmekraftwerk sowie im weiteren Sinne Sonnenstrahl- (Solar-) und Gezeitenkraftwerk.

Klimazeugen: Dokumente zur Rekonstruktion des Klimas und seiner Veränderungen in der Erdgeschichte, wichtigste Hilfsmittel der Paläoklimatologie. Als organische Klimazeugen sprechen fossile Korallenriffe, Palmen und Pflanzenblätter mit Träufelspitzen für warme, Mammut, Wollhaarnashorn und Ren für kalte Klimate. Als anorganische Klimazeugen lassen zum Beispiel Moränenablagerungen und Gletscherschliffe auf glaziales, Salzablagerungen und Pfannenkalke auf arides Klima schließen. Die Sicherheit organischer Klimazeugen nimmt mit zunehmendem geologischem Alter ab, da sich die klimatischen Ansprüche der Organismen im Laufe der Erdgeschichte ändern können.