Kegel

Kegel: 1. Kegel, Konus - Geometrie: Körper, der begrenzt wird von einer ebenen Grundfläche G und einer Mantelfläche, die aus allen Strecken besteht, die einen Randpunkt von G mit der Spitze S des Kegel, einem Punkt außerhalb der Ebene von G, verbinden. Ist der Fußpunkt des Lots von S auf G Mittelpunkt von G, so heißt der Kegel gerade, sonst schief; beim Kreiskegel ist G eine Kreisfläche. Siehe auch Doppelkegel, Körper.

2. Maschinenbau: Maschinenelement oder Gerät in Form eines geraden Kreiskegelstumpfes zur sicheren, selbstzentrierenden Einspannung von Werkzeugen (zum Beispiel Bohrfutter, Spiralbohrer), zur Verbindung von Welle und Nabe (zum Beispiel Schwungräder, Seilscheiben) oder zur Herstellung dichtender Bauelemente (zum Beispiel Hähne, Ventile).

3. Kegel, Schriftkegel: Polygraphie die in typographischen Punkten angegebene Ausdehnung einer Drucktype in der Richtung der Höhe des Schriftbildes. Der Kegel bestimmt die Größe der gedruckten Schrift (und zusammen mit dem Durchschuss den Zeilenabstand), ist aber meist nicht mit dem Schriftgrad identisch, sondern größer.

4. Rechtsgeschichte: Kind und Kegel.

5. Sportspiele: Kegelsport.

Kegel: Max, 6.1.1850-10. 8.1902, Schriftsteller, einer der bedeutendsten sozialistischen Lyriker des 19. Jahrhundert; Mitarbeiter der Zeitschrift «Der wahre Jakob»; sein bekanntestes Gedicht ist der «Sozialistenmarsch» («Auf, Sozialisten, schließt die Reihen»).

Kegelprobe: physikalische Prüfmethode zur Ermittlung der Zustandsform feinkörniger, bindiger Lockergesteine, besonders geeignet für weiche Tone. Ein Metallkegel wird auf die Oberfläche einer Erdstoffprobe gesetzt und der Eindringwiderstand gemessen. Mit dieser indirekten Prüfung kann die Schubfestigkeit eingeschätzt werden.

Kegelrad: scheibenförmiges Maschinenelement mit kegelförmiger Mantelfläche; bei Kegelzahnrädern mit einer Verzahnung, bei Kegelreibrädern mit einer gehärteten oder mit Reibbelag versehenen Lauffläche.

Kegelrobbe, Halichoerus grypus: bis 3 m lange Hundsrobbe mit kegelförmigem Kopf und dunkler, hellgefleckter Oberseite; lebt im Nordatlantik und den Nebenmeeren, einschließlich der Ostsee.

Kegelschnecken, Conidae: Familie der Meeresschnecken mit stumpfkegeligen, 3 bis 12 cm hohen Gehäusen; können ihre Beutetiere (meist andere Meeresschnecken) durch Gift lähmen oder töten. Das Gift wird über umgebildete spitze Radula Zähne wie mit einer Kanüle in die Beute injiziert, kann auch beim Menschen zu Lähmungen oder zum Tod fuhren.

Kegelschnitt: Schnittkurve des Mantels eines geraden Kreisdoppelkegels D mit einer Ebene. Enthalten Ebenen E, P, H die Kegelspitze nicht, so ist der Kegelschnitt Ellipse, falls E jede Mantellinie von D schneidet, Parabel, falls P zu einer Mantellinie parallel ist, Hyperbel, falls H zu 2 Mantellinien parallel ist. Für Ebenen durch die Kegelspitze erhält man als Kegelschnitt einen Punkt, eine Gerade oder ein Paar sich schneidender Geraden.

Kegelsport, Kegeln: zu den Ziel- und Treibspielen zählendes, ausschließlich in Hallen betriebenes Sportspiel, bei dem in 4 verschiedenen Disziplinen die größtmögliche Anzahl von Zielfiguren (Kegel) mittels einer Kugel umzuwerfen sind (Einzel, zum Teil Paarkampf und Mannschaft). Die Disziplinen werden durch die unterschiedliche Bahnen (Asphalt-, Bohle-, Bowling- und Scherenbahn) bestimmt; unterschiedlich sind auch die Zahl (gewöhnlich 9, bei Bowling 10), Größe und Masse (Abweichungen bei Bowling) der Kegel sowie der Kugeln und die Spielregeln. Gewöhnlich werden 200 Würfe je Starter gespielt, beim Bowling erfolgt eine kompliziertere Berechnung. Weltmeisterschaften seit 1953, Europameisterschaften seit 1964.

Kegelstumpf: Restkörper, der von einem Kegel K übrigbleibt, wenn durch eine zur Grundfläche parallele Ebene E die Spitze und ein Teil von K abgeschnitten werden. Die Schnittfläche von E und K ist die Deckfläche des Kegelstumpfs. Siehe auch Körper 2.