Kartoffel

Kartoffel, Solanum tuberosum: krautiges Nachtschattengewächs mit unpaarig gefiederten Blättern, weißen oder violetten Blüten und grüner Beerenfrucht, die das giftige Solanin enthält. An den unterirdischen Sprossen bilden sich stärkereiche Knollen. Die Kartoffel ist eine alte Kulturpflanze Südamerikas; sie wurde etwa 1550 nach Europa gebracht; seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhundert feldmäßiger Anbau; dient zu Speise- und Futterzwecken sowie der Stärke- (Kartoffelmehl) und Spirituserzeugung. Siehe auch Kulturpflanzen.

Kartoffelälchen, Kartoffelnematode, Heterodera rostochiensis: etwa 1 mm langer, an Wurzeln von Kartoffeln und anderen Nachtschattengewächsen schmarotzender Fadenwurm; Erreger der Kartoffelmüdigkeit.

Kartoffelaufbereitungsanlage: Komplex von bau- und maschinentechnische Anlagen und Einrichtungen zur Aufbereitung, Lagerung und Vermarktung (sogenannt ALV-Anlagen) von Speise- und Pflanzkartoffeln. Je nach Gebrauchswert und Einsatzart des Erntegutes werden in rationeller Folge Umschlag und Annahme, Förder- und Trennvorgänge (Fremdbesatzabscheidung, Sortieren), Wägen und Abpacken in Maschinenketten mit der Ein- oder Auslagerung beziehungsweise Direktvermarktung verbunden.

Kartoffelbovist, Scleroderma aurantium: zu den Bauchpilzen gehörender Ständerpilz mit äußerlich einer Kartoffel ähnliche weißlichem bis grünlichgelbem, oft warzigem Fruchtkörper, dessen innere, anfangs weißliche, dann schiefergraue bis schwarze Sporenmasse widerlich stechend riecht. In Wäldern, an sandigen Wegrändern und auf Grasplätzen vorkommend; giftig.

Kartoffelerntemaschinen: traktorbetriebene, ein- bis dreireihige Maschinen, die den Kartoffeldamm mit Rodescharen unterfahren, aufnehmen und zu Siebelementen führen, auf denen die Abtrennung von Erde und Fremdbeimengungen (Steine, Kluten, Pflanzenreste) vom Erntegut erfolgt.

Kartoffelkäfer, Leptinotarsa decemlineata: 10 bis 12 mm langer, gelber Blattkäfer mit 10 schwarzen Streifen auf den Flügeldecken; Larve glänzendrot mit schwarzen Flecken. Nach dem 1. Weltkrieg von Nordamerika nach Europa eingeschleppter Kartoffelschädling. Der Schaden entsteht durch Blattfraß der Larven und Käfer.

Kartoffelkrebs: durch den Pilz Synchytrium endobioticum verursachte Krankheit der Kartoffel, bei der blumenkohlartige, anfangs weiße, später braune Wucherungen von den Augen her auf immer größere Teile der Knollen übergreifen. Die Dauersporen des Pilzes können bis zu 12 Jahren im Boden lebensfähig bleiben. Die Züchtung krebsresistenter Sorten ist neben weitgestellter Fruchtfolge die beste Methode zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses; siehe auch Flagellatenpilze.

Kartoffellegemaschine: traktorbetriebene mehrreihige Arbeitsmaschine zum Kartoffelpflanzen; zieht die Legefurche, legt die Kartoffeln einzeln ein und verrichtet im selben Arbeitsgang das Zudecken mit Erde.

Kartoffelmotte, Phthorimaea operculella: 15 bis 17 mm spannende, graubraune Palpenmotte mit gelben Längsstreifen auf den Vorderflügeln; Raupe schädigt zuweilen im Freien, vorwiegend jedoch in Lagerräumen an Kartoffeln, Tomaten, Tabak unter anderem

Kartoffelsortiermaschine: von Hand oder Motor betriebene, stetig arbeitende Maschine zum Sortieren von Kartoffeln nach der Knollengröße beziehungsweise dem Gebrauchswert als Speise-, Pflanz- oder Futterkartoffeln.