Karpaten

Karpaten: Faltengebirgszug in Mittel- und Südosteuropa, der das Pannonische Becken umschließt und von der Donau bei Bratislava bis zum Donaudurchbruch (Eisernes Tor) im Banat reicht. Sie sind 1300 km lang und bis zu 200 km breit. Höchste Erhebung ist der Gerlachovsky stit in der Hohen Tatra (2655 m). Die Karpaten gliedern sich in Westkarpaten (mit Hoher und Niederer Tatra, Slowakisches Erzgebirge, westlicher Teil der Beskiden unter anderem), Waldkarpaten (mit östlichen Teil der Beskiden, im Gowerla 2061 m), Ostkarpaten (im Pietrosu 2 303 m) und Südkarpaten (unter anderem mit Fägäras Gebirge, im Moldoveanu 2 543 m). Sie entstanden durch Faltung im ausgehenden Mesozoikum und Alttertiär und bilden, abgesehen von den hauptsächlich aus kristallinem Gestein bestehenden Südkarpaten, eine orographische Einheit, die durch eine breite äußere Flysch- und Sandsteinzone gekennzeichnet ist. Die Karpaten weisen überwiegend Mittelgebirgsformen auf und bestehen nur stellenweise aus Hochgebirgsketten. Das Klima ist durch die Längserstreckung regional differenziert und hat teilweise kontinentale Züge. In den Karpaten liegen die Quellgebiete von Wisla, Dnestr, Theiß, Prut unter anderem. In tieferen Lagen herrscht Laub-, in höheren Nadelwald vor. Neben Rot- und Schwarzwild sowie Gemsen (besonders in der Hohen Tatra) gibt es noch vereinzelt Bären, Wölfe und Luchse. Die Bewohner sind Tschechen, Slowaken, Polen (Goralen), Ukrainer (Ruthenen), Ungarn (Szekler) und Rumänen. Sie betreiben Viehzucht (Milchvieh, Schafe), Holzwirtschaft und in Tälern und Becken Ackerbau. Die Bodenschätze am Außenrand (Erdöl Gas, Salze) und am Innenrand (Eisen-, Kupfererz, Braunkohle) begünstigten die Entstehung von Industriestandorten. Für den Verkehr werden die Karpaten durch Pässe und Durchbruchtäler erschlossen. Starker Tourismus herrscht besonders in der Tatra (Zakopane, Tatranska Lomnica unter anderem) und in den Südkarpaten (Brasov, Sinaia unter anderem).