Kabel

Kabel: mit Isolierung und Schutzhüllen (Bewehrung (Armierung) gegen physikalische und beziehungsweise oder chemische und mechanische Einflüsse) versehene ein- oder mehradrige elektrische Leitung zum Verlegen) (Kabellegen) in Erde, Luft oder Wasser (Erdkabel, Seekabel, Flusskabel, selbsttragende Kabel für Freileitungen). Nach Verwendung unterscheidet man

a) die herkömmlich als Starkstromkabel bezeichneten Kabel zur Energieübertragung (Leistungskabel) oder Übermittlung von Stromimpulsen für Steuerzwecke (Steuerkabel) und

b) Kabel zur Signalübertragung (herkömmlich Schwachstromkabel). Kabel zur Energieübertragung. Die Einteilung erfolgt nach Spannungshöhe in Niederkabel, Mittelkabel, Hochkabel und Höchstspannungskabel; nach Leiterzahl in Einleiterkabel und Mehrleiterkabel (meist Dreileiterkabel); nach Isolation in Gummikabel, Plastikkabel, papierisolierte Massekabel, Ölkabel und Gaskabel (Druckgaskabel, SF6-Kabel); nach Ausführung in Gürtelkabel, Dreimantelkabel und Rohrkabel. Bei größeren Querschnitten werden die runden oder sektorförmigen Leiter aus Aluminium oder (seltener) Kupfer in Teilleiter unterteilt und verseilt. In supraleitenden Kabel (Kryokabel) können sehr hohe Leistungen verlustarm übertragen werden. Für die Leiterisolierung werden mit Öl oder Bitumen getränkte Papiere und Faserstoffe, Gummi, Plast oder Gase verwendet. Das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit an den Kenden verhindert der Kabelendverschluss, ein mit Vergussmasse gefülltes Stahlgehäuse oder ein Gießharzelement, das bei Kabelverbindungsstellen als Muffe ausgeführt wird und die Leiterverbindungen mit umschließt. Die Leiterenden werden direkt an Anlagen- oder Geräteanschlussstellen geklemmt, gequetscht, gelötet oder geschweißt beziehungsweise mittels eines Kabelschuhs, einer Anschlussarmatur, befestigt. Kabel zur Signalübertragung. Der konstruktive Aufbau von Kabel als Leiteranordnung zur Übertragung elektrische Signale in der Informationstechnik hängt vom Anwendungsfall und Frequenzbereich ab. Im NF- und unteren HF-Bereich dienen zur Übertragung von Telefonie-, Telegrafie-, Ton-, Daten-, Steuer- und Messwertsignalen Kabel mit einem symmetrische Leiteraufbau aus einer Vielzahl plastisolierter Kupferadern, die paarweise eine Leitung bilden (Fernmeldekabel, Trägerfrequenzkabel, Rundfunkleitungskabel, BMSR-Kabel). Dagegen finden im oberen HF-Bereich zur Übertragung von Fernseh-, breitbandigen Multiplex-u. a. Hochfrequenzsignalen Kabel mit einem konzentrischen Leiteraufbau (Koaxialkabel) Anwendung (Trägerfrequenzkabel, Hochfrequenzkabel, Antennenzuleitungskabel); siehe auch Hohlleiter, Lichtleiterkabel, Bandleitung.

Kabelfernsehen, CATV (Abkürzung für cable television, englisch): kabelgebundenes Fernsehversorgungssystem für einen großen, mit Fernsehempfängern ausgestatteten Teilnehmerkreis. Voraussetzung für das Kabelfernsehen ist ein breitbandiges Kabelnetz zwischen den Fernsehstudios und den Wohngebäuden eines Territoriums, wobei mehrere Fernsehprogramme übertragen und in Gemeinschaftsempfangsanlagen in die Frequenzbereiche der Fernsehempfänger umgesetzt werden.