Jod

Jod: (griechisch ioeides, «veilchenfarbig») fachsprachlich Iod n, Symbol I, früher J: chemisches Element der Kernladungszahl 53; Halogen; Atommasse 126,904 5; Wertigkeiten: -1, +7, seltener +5, +3, +1; F 113,5 °C; Kp 184,5 °C; Dichte 4,94 g/cm3; kommt in der Natur sehr selten vor, angereichert zum Beispiel im Chilesalpeter (als Natriumjodat) sowie in Algen und Tangen. Für den Menschen sind kleine Mengen Jodverbindungen lebensnotwendig; Mangel bewirkt Schilddrüsenstörungen. Freies Jod (I2) bildet dunkelgraue, schwach glänzende, allmählich verdampfende Kristalle, die beim Erwärmen unter Bildung intensiv violetten, stechend riechenden Joddampfes sublimieren. Es löst sich leicht in Äthanol (Jodtinktur) und dient hauptsächlich zur Herstellung von Arznei- und Desinfektionsmitteln sowie zur Füllung von Halogenlampen. Jod wurde 1811 von dem Pariser Salpetersieder Bernard Courtois (1777-1838) in der Mutterlauge von Tangasche entdeckt.

Jod 131: radioaktives Jodisotop mit 8,3 Tagen Halbwertszeit. Neben Betateilchen sendet Jod 131 Gammaquanten aus. Es wird unter anderem zur Diagnose von Schilddrüsen-, Leber- und Lungenerkrankungen eingesetzt.

Jodbenzol, fachsprachlich Jodbenzen: eine farblose, sich allmählich bräunende, kaum wasserlösliche Flüssigkeit von typischem Geruch; Formel C6H5I; Kp 188,5 °C. Jodbenzol ist Zwischenprodukt bei organischen chemischen Synthesen; zum Beispiel verwendet zur Herstellung von Röntgenkontrastmitteln.

Jodide: chemische Verbindungen zwischen Jod und einem weiteren Element. Die Metalljodide, wie zum Beispiel Natrium- und Kaliumjodide (Nal beziehungsweise KI), sind die Salze des Jodwasserstoffs; sie sind kristallisiert und meist wasserlöslich; schwer löslich sind zum Beispiel das gelbe Silberjodide und das rote Quecksilber(II)-Jodide. Die Nichtmetalljodide sind leicht verdampfende Flüssigkeiten oder Feststoffe.

Jodoform, Triiodmethan: eine gelbe, kristallisierte, wasserunlösliche Substanz von süßlichem Geruch; Formel CHI3; F 119 °C; wirkt desinfizierend.

Jodoxide: chemische Verbindungen zwischen Jod und Sauerstoff. Diiodpentoxid (Jodpentoxid, I2Os), das Anhydrid der Jodsäure, bildet farblose, hygroskopische Kristalle und vermag Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid zu oxydieren; Anwendung in Kohlenmonoxid-Prüfröhrchen (zum Beispiel für Stadtgas). Dijodtetroxid, ist ein gelber, körniger Feststoff.

Jodsauerstoffsäuren: sauerstoffhaltige Säuren des Jods; Perjodsäure, H5I06 (Salze: Periodate) Jodsäure, HI03 (Salze: Jodate), hypoiodige Säure, HIO (Salze: Hypoiodite). Die Salze der Jodsauerstoffsäuren, zum Beispiel das dem Chilesalpeter beigemengte Natriumjodat, NaI03, spalten beim Erhitzen Sauerstoff ab.

Jodwasserstoff: ein farbloses, stechend riechendes, unter Bildung von Jod leicht oxidierbares Gas; Formel HI; Kp -35,4°C; bildet an feuchter Luft weiße Nebel und löst sich leicht in Wasser zu Jodwasserstoffsäure (Salze: Jodide).