Jesuiten

Jesuiten, Gesellschaft Jesu, Societas Jesu (lateinisch), Abkürzung SJ: katholischer Orden, 1534 durch Ignatius von Loyola gegründet, 1540 von Papst Paul III. bestätigt, um als wichtige Kraft der Gegenreformation durch Erneuerung der katholischen Kirche den Feudalismus und die Macht des Papsttums zu sichern. Die Jesuiten wurden so zu einem Träger der Anpassung des Katholizismus an die Zwänge der bürgerlich-kapitalistischen Entwicklung, vor allem durch die Durchsetzung des monarchischen Prinzips mit neuer Strenge. Sie sind bis heute straff hierarchisch organisiert (Ordensgeneral an der Spitze). Zu den 3 üblichen Ordensgelübden (Armut, Keuschheit und Gehorsam) kommt die strikte Unterordnung unter die Anordnung des Papstes. Die Jesuiten wirken bis in die Gegenwart als Wissenschaftler, Publizisten, Missionare, Seelsorger, Exerzitienmeister u. ä.

Jesuitenstil: verallgemeinernde Bezeichnung für den barocken Kirchenbaustil Lateinamerikas, der vielfach von Jesuiten angeregt wurde.

Jesus, (lateinisch - griechisch - hebräisch, «Gott hilf») Jehoschua (hebräisch), Jeschua, um 4 vor Christus-um 30 nach Christus (hingerichtet), vermutlich Wanderprediger aus Nazareth (Galiläa), der in Anknüpfung an alttestamentarische Verheißungen als einer von wahrscheinlich vielen Führern messianischen Bewegungen zur Zentralgestalt des Christentums wurde, für das er als der Sohn Gottes und Erlöser (gen. Christus beziehungsweise Messias, «der Gesalbte») gilt; religiös gefärbte Zeugnisse von seinem Leben und seiner Lehre bilden den Hauptinhalt des Neuen Testaments.

Jesus, Carolina Maria de, geboren 1913, brasilianische Schriftstellerin; wurde durch den Bericht über ihr Leben in einem Armenviertel, «Tagebuch der Armut» (1959, deutsch), weltberühmt.

Jesus Sirach, Verfasser eines 51 Kapitel umfassenden alttestamentlichen apokryphen Buches, das zu Beginn des 2. Jahrhundert vor Christus entstand und altjüdische Weisheit enthält. Die Verwandtschaft mit der ägyptischen und griechischen Weisheit ist unverkennbar.