Jazz

Jazz: an Stilen und Abarten reiche, im Wesentlichen instrumentale und improvisierte zeitgenössische Musikform. Der Jazz hat seinen Ursprung im volkstümlichen-geselligen Leben der Afroamerikaner in den Slums US-amerikanischer Großstädte; als sein erstes Zentrum gilt New Orleans, wo er um 1900 entstanden sein soll (New Orleans Jazz). Er entwickelte sich aus der Verschmelzung unterschiedlicher musikalischer Traditionen unter den sozialen Bedingungen des aufstrebenden Kapitalismus in den USA. Die wichtigsten Quellen waren die afroamerikanische Volksmusik (Blues, Spiritual, Arbeitslieder), der Ragtime, die europäisch-amerikanischen Marschmusik des 19. Jahrhundert, Elemente der europäischen und nordamerikanischen Tanzmusik des 19. Jahrhundert, amerikanische Volkslieder europäischen Ursprungs sowie Elemente der französischen und italienischen Opernmusik des 19. Jahrhundert. Der Jazz hat zahlreiche Veränderungen erfahren und eine Vielfalt verschiedener Stile hervorgebracht. Dennoch sind einige musikalische Merkmale in fast allen seinen Formen aufzufinden: die Neigung zu einem gleichbleibend regelmäßigen Metrum, wobei die Grundschläge (Beat 1) von besonderen Rhythmusinstrumenten durchgeschlagen werden; die Synkope und die Off-Beat-Phrasierung; die Verwendung von Elementen des Blues; die Neigung zur mehrstimmigen Struktur; die deutliche Trennung der Melodie- (meist Blas-) Instrumente von den Rhythmusinstrumenten; ursprünglich afrikanische Eigentümlichkeiten in der Intonation, Tongebung und -färbung sowie der Artikulation; die Vorliebe für kollektives Musizieren und improvisierendes Variieren. Die Besetzung der Bands besteht meist aus kleinen Instrumentalgruppen, erst seit den 20er Jahren gibt es größere Formationen. In der Entwicklung des Jazz lassen sich 3 wesentlichen Strömungen unterscheiden: eine volkstümliche-demokratische Strömung, die die Anfangsphase kennzeichnet; eine kommerzialisierte, die hauptsächlich seit den 20er Jahren in den kapitalistischen Ländern zu beobachten ist; eine avantgardistische, die sich nach dem 2. Weltkrieg herauszubilden begann und für die das Bemühen um das musikalische Experiment charakteristisch ist, nicht selten um den Preis zunehmender Isolation vom Publikum.

Jazzposaune: engmensurierte Tenorposaune, die in der Jazzmusik zunächst als Bassinstrument, seit dem New Orleans Jazz durch Kid Ory und Jack Teagarden aber in der neuen Tailgate-Spielweise (Korrespondenz mit Klarinette und Trompete) verwendet wird.