Jawa

Jawa, Djawa, Java: Insel im Malaiischen Archipel, kleinste der Großen Sundainseln, zu Indonesien gehörend; mit Madura 132187 km2, 91 Millionen Einwohner; 688 Einwohner/km2 (am dichtesten besiedelte Insel des Landes); Hauptstadt Jakarta. Jawa ist überwiegend gebirgig, wird zum weitaus größten Teil von jungvulkanischen Tuffen und Lavadecken überzogen und ist erdbebengefährdet. Von den 136 Vulkanen, unter denen der Semeru als höchste Erhebung bis 3 676 m aufragt, sind 28 noch tätig. Größere Ebenen treten nur im Norden auf. Es herrscht tropisches Klima. Der ursprünglich immergrüne tropische Regen- und Bergwald ist durch Brandrodung sowie eine intensiv betriebene Landwirtschaft zurückgedrängt worden und bedeckt nur noch 23 % der Inselfläche. Jawa ist das wirtschaftliche Zentrum Indonesiens mit vielseitiger Industrie, beachtlicher Bergbau und ausgebauter Infrastruktur. Die auf über 65 % der Fläche betriebene Landwirtschaft (zum Teil Bewässerungsfeldbau; ausgebaute Plantagenwirtschaft) produziert Reis, Zuckerrohr, Mais, Chinarinde, Gewürze, Kaffee, Kakao, Tee, Tabak, Kautschuk, Erdnüsse, Sojabohnen, Kokosnüsse. Von Bedeutung sind Rinderzucht und Fischfang. Jawa ist die Heimat des Pithecanthropus. Es war ein Zentrum des indischen Kultureinflusses (Reiche Srivijaya, Majapahit) und wurde danach islamisiert. Wiederholt gab es Aufstände gegen koloniale Unterdrückung (unter anderem 1825/30 unter Diponegoro).

Jawanisch: zu den malaiisch-polynesischen Sprachen gehörende stärkste Regionalsprache Indonesiens; etwa 60 Millionen Sprecher auf Mittel- und Ost-Java; Hauptmerkmal ist ein sozial differenzierter, paariger Grundwortschatz.