Jakobiner

Jakobiner, Klub der Verfassungsfreunde: der bedeutendste politische Klub der Französischen Revolution mit mehreren hundert Tochterklubs und ihm angeschlossenen beziehungsweise von ihm kontrollierten Volksgesellschaften in ganz Frankreich, benannt nach seiner Tagungsstätte (Dominikanerkloster St. Jakob in Paris). Der Klub entstand 1789 aus dem Club Breton und vereinigte zunächst führende Abgeordnete des Dritten Standes. Mit Fortgang und Radikalisierung der Revolution spalteten sich die Jakobiner, nachdem sich bereits 1790 konservative Kräfte um Sieyès in der Gesellschaft von 1789 eine neue Plattform geschaffen hatten. Im Juli 1791 kam es zur ersten Spaltung, als Vertreter des liberalen Adels und der Großbourgeoisie den Klub der Feuillants gründeten mit dem Ziel, die Revolution auf dem erreichten Stand abzuschließen. Auseinandersetzungen zwischen Girondisten (J. P. Brissot) und Montagnarden (M. de Robespierre) führten im Herbst 1792 mit dem Ausschluss der Girondisten aus dem Klub zur zweiten Spaltung. Während der im Oktober 1793 errichteten revolutionär-demokratischen Jakobinerdiktatur wurden die Jakobiner, die die revolutionären Teile des Mittel- und Kleinbürgertums vertraten, treibende Kraft und Stütze der Revolutionsregierung. Nach dem 9.Thermidor (27. 7.) 1794 wurde der Klub durch Dekret des Thermidor Konvents am 12.11.1794 aufgelöst. Hervorragende Führer waren M. Collot d’Herbois, G. Couthon, G. Danton, P. Marat, M. de Robespierre, L. A. de Saint-Just.

Jakobinermütze: rote Wollmütze mit hängendem Zipfel; die Jakobiner trugen sie, mit blau-weiß-roter Kokarde versehen, als Freiheitssymbol während der Französischen Revolution.