Istanbul

Istanbul: größte Stadt (Provinzzentrum) der Türkei, beiderseits des Bosporus, im Nordwesten des Landes; 2,8 Millionen Einwohner; wichtigstes Industrie-, Handels-, Finanz- und Kulturzentrum der Türkei; vielseitige Verarbeitungsindustrie (unter anderem Textil-, Leder-, Nahrungsmittel- und Genussmittelherstellung), Elektrotechnik, Fahrzeug- und Schiffbau, chemische Industrie; bedeutendster Verkehrsknoten und Hafen des Landes, Ausgangspunkt der Anatol. Eisenbahn, internationaler Flughafen Yefilköy, Hängebrücke (Spannweite 1074 m) verbindet Asien mit Europa; Verbindung des europäischen und asiatischen Eisenbahnnetzes durch Fähre; 2 Universitäten, technischer Universität, Hochschulen; Theater, Oper, Museen, Bibliotheken; auf europäischen Seite Altstadt Stambul (mit Hafen), durch Goldenes Horn von Pera und Galata getrennt, auf asiatischer Seite Stadtteile Üsküdar und Kadiköy. - bis 1453 war Istanbul das Zentrum byzantinischer Kunst: Hagia Sophia (532/37, später türkische Moschee, heute Museum), Hagios Sergios und Bakchos, Hagia Irene (beide 6. Jahrhundert), Chora-Kirche (um 1100) und -kloster unter anderem; seit der 2. Hälfte des 15. Jahrhundert bis ins 16. Jahrhundert begann eine hohe Blüte der türkischen Baukunst: Moschee des Sultans Bajazet II.; Rüstem-Pascha-, Prinzen- (Shehzade-), Suleiman- und Sokullu-Moschee von Sinan; Top Kapi-Serai (15./17. Jahrhundert, Residenz der Sultane, heute Museum); Moschee Ahmed (Grüne Moschee, 1609/14, von Mehmed Agha). Als Byzantion (Byzanz) um 660 vor Christus am Bosporus gegründet; seit 330 nach Christus als Konstantinopel Hauptstadt des römischen Reiches, 395 Hauptstadt des Byzantinisches Reiches und 1204/61 des Latein. Kaiserreiches. 1453 von den Türken erobert, bis zum Ende des 1. Weltkrieges Hauptstadt des Osmanischen Reiches, danach bis 1923 der Türkei.