Isomerie

Isomerie: 1. Chemie: die Erscheinung, dass verschiedene chemische Verbindungen die gleiche Summenformel aufweisen. Während die Strukturisomerie (Konstitutionsisomerie) auf unterschiedliche Verknüpfung der Atome im Molekül beruht, ist die Stereoisomerie auf die verschiedene räumliche Lage der Atome bei gleicher Verknüpfung zurückzuführen. Bei stereoisomeren Verbindungen unterscheidet man die ds-trans isomerie und die optischen Isomerie Strukturisomere Verbindungen haben stets verschiedene physikalische und chemische Eigenschaften, zum Beispiel Äthanol, CH3-CH2-OH, und Dimethylether, CH3-O-CH3, beide mit der Summenformel QHjO. Ist die Strukturisomerie auf verschiedenartige Stellung bestimmter Atome oder funktioneller Gruppen zurückzuführen, spricht man von Stellungsisomerie, zum Beispiel beim 1,1-Dichloräthan und 1,2-Dichloräthan. Bei den Disubstitutionsprodukten des Benzols ergeben sich drei Stellungsisomere, die durch die Vorsilben ortho- (1,2-Stellung), meta- (1,3-Stellung) und para- (1,4-Stellung) gekennzeichnet werden. Bei Verbindungen höherer Ordnung ist die Erscheinung der Komplexisomerie (auch Koordinationsisomerie) zu beobachten. So können in Komplexverbindungen Ionen sowohl als Liganden als auch als Gegenionen vorhanden sein, wie es zum Beispiel im roten Chlorid und im grünen Nitrit der Fall ist Isomere Komplexverbindungen können auch durch Austausch von Zentralion und Bestandteil des komplexen Gegenions charakterisiert sein, zum Beispiel im Chlorocuprat und im Chloroplatinat. Bei Komplexen treten auch cis-trans-Isomerie und optische Isomerie auf.

2. Physik: Auftreten von Atomkernen mit gleicher Massen- und Ordnungszahl, aber verschiedenem Energieinhalt, der verschiedenen Anregungszuständen entspricht Diese sind metastabil, das heißt sie haben eine endliche, relativ große Lebensdauer. Die angeregten Kerne nennt man Isomere der Kerne im Grundzustand.