Insekten

Insekten, Kerbtiere, Keife m PL, Insecta: Klasse der Gliedertiere mit über 1 Millionen bekannter Arten (etwa 75 % aller Tierarten), davon über 30000 in Mitteleuropa. Der Körper der Insekten (0,2 bis 350 mm lang) ist durch Kerben (Name!) in Kopf, Brust und Hinterleib gegliedert. Alle Abschnitte sind von einer Chitinhülle umgeben, die als Stütze (Außenskelett) und Schutz dient. Am Kopf befinden sich 1 Paar Fühler, die Augen (Facetten- oder Punktaugen) und die Mundwerkzeuge, die in 4 Grundtypen (kauend, leckend, saugend, stechend) eingeteilt werden. Die Brust besteht aus 2 Segmenten, die je 1 Beinpaar tragen; am 2. und 3. Segment sitzen, soweit vorhanden, je ein Paar Flügel. Der Hinterleib umgibt beim geschlechtsreifen Tier (Vollkerf, Imago) die Geschlechtsorgane. Die Entwicklung der Insekten (Metamorphose) beginnt mit dem abgelegten Ei und vollzieht sich über mehrere Häutungen (Abstreifen der Chitinhülle) als unvollkommene Verwandlung (dem Vollkerf ähnliche Larvenstadien wachsen zur Imago heran) oder als vollkommene Verwandlung (dem Vollkerf unähnliche Larvenstadien werden in der Puppe zur Imago). Die Insekten besiedelten vom mittleren Devon (älteste Fossilien) ausgehend alle Lebensräume der Erde. Vorwiegend landbewohnende Tracheenatmer, kam es zu Anpassungen an Wasser, Höhlen und andere Lebensräume. Hochentwickelte Nerven- und Sinnesorgane prägten außergewöhnliche Instinkte für Nahrungserwerb, Brutpflege, Parasitismus und Staatenbildung.

Insektenfresser, Insectívora: fast weltweit verbreitete (außer Südamerika und Australien), altertümliche Säugetierordnung mit in Körperbau und Lebensweise sehr unterschiedlichen Vertretern: springende (zum Beispiel Rüsselspringer), grabende (zum Beispiel Maulwürfe), schwimmende (zum Beispiel Otterspitzmäuse) und laufende (zum Beispiel Igel) Formen unter anderem. Das Gehirn ist primitiv und klein, aber die Sinnesorgane sind meist sehr leistungsfähig; das Gebiss ist sehr zahnreich (28 bis 44 Zähne); neben Insekten wird vorwiegend Kleingetier gefressen. Siehe auch Spitzmäuse.

Insektivoren, insektenfressende Pflanzen, fleischfressende Pflanzen: Pflanzen (etwa 400 Arten) nährstoffarmer, insbesondere stickstoffarmer Böden, die kleine Tiere, besonders Insekten, anlocken, festhalten und durch Enzyme zum Teil verdauen, wodurch sie sich zusätzlich Nährstoffquellen (Eiweiß) erschließen. Der Fang geschieht aktiv mit Klappmechanismus (zum Beispiel Venusfliegenfalle), passiv nach dem Leimruten- (zum Beispiel Sonnentau) oder Fallgrubenprinzip (zum Beispiel Kannenpflanze).

Insektizide: Wirkstoffe chemischer oder pflanzlicher Herkunft zur Abtötung von Insekten. Sie wirken als Fraß-, Atem- oder Berührungsgifte (Kontaktinsektizide). Wichtige insektizide Wirkstoffgruppen sind chlorierte Kohlenwasserstoffe, organische Phosphorverbindungen, Carbamate und natürlichen pflanzlichen Insektizide, zum Beispiel Pyrethrum, Derris, Quassia, Nikotin.