Inkareich

Inkareich: hochentwickelter Staat altorientalischen Typs im vorkolumbischen Amerika; um 1250 nach Christus durch Zuwanderung in das Cuzcotal (Peru) und die Vereinigung beziehungsweise Unterwerfung von Ketschua sprechenden unter anderem Stämmen entstanden, wurde das Inkareich vom Inka regiert, der sich auf den militärischen und Priesteradel stützte. Die Bauern waren dem Inka, dem Adel und den Priestern tributpflichtig. zur Zeit der größten Ausdehnung (1. Viertel des 16. Jahrhundert) umfasste das Inkareich das heutige Ekuador, Peru, Bolivien, Nordchile und Nordwestargentinien. 1531/33 unterwarf der Spanier F. Pizarro das Inkareich Die Kunst der Inka stellt die jüngste Phase der vorkolonialen Kunst im Andenraum dar (etwa 1200/1530). Die Architektur ist gekennzeichnet durch megalithische Bauweise; polygonale oder quaderförmige Steinblöcke sind ohne Bindemittel fugenlos miteinander verbunden (von der Tiahuanaco-Kultur übernommen); angewandt bei Palästen, Tempeln und Festungsbauten; Verzicht auf Fassadenschmuck, was die monumentale Wirkung erhöhte. Die Keramik zeigt standardisierte Formen mit wenig Dekor; Hauptform ist der Inka Aryballos (Inka-Amphore), ein spitzbodiges Gefäß mit schlankem Hals; individuelles Kunstschaffen trat gegenüber der Massenproduktion von Gebrauchsgegenständen zurück. In der Metallbearbeitung dominieren Plastiken aus Gold oder Silber (Hohlguss); Kenntnis der Bronzeherstellung wurde aus der Tiahuanaco-Kultur übernommen. Es wurden auch Steinschalen und inkrustierte Holzbecher (Keros) hergestellt.