Impuls

Impuls: 1. allgemein Anstoß, Anregung; plötzliche Eingebung.

2. Elektronik: kurzzeitiger Strom- oder Spannungsstoß mit beliebigem Zeitverlauf (häufig benutzt Rechteck-, Dreieck-, Trapez-, Sinus-, Kosinus Quadrat-Impuls). Periodische (Puls) und statistische Impulsfolgen werden in der Nachrichten-, Fernseh-, Radar-, Rechen- und Automatisierungstechnik als Informationsträger- beziehungsweise Steuersignale angewendet.

3. Physik: Produkt aus Masse m und Geschwindigkeit v eines Massenpunktes, Zeichen p, SI-Einheit kg • m/s = N • s. Der Impuls ist ein Vektor p = mv, der die gleiche Richtung wie die Geschwindigkeit hat, das heißt in jedem Punkt der Bahnkurve tangential an dieser liegt; er wird auch Bewegungsgröße genannt. Nach dem Impulssatz ändert sich in einem nach außen abgeschlossenen System die Summe aller Einzelimpuls nicht, das heißt, der Gesamtimpuls ist eine Erhaltungsgröße.

Impulsdichte, Impulsrate, Zählrate: die auf die Zeit bezogene mittlere Anzahl der Impulse, die von einem Detektor für ionisierende Strahlung bei der Messung von Teilchen, Gamma- oder Röntgenquanten abgegeben werden. Die Impulsdichte ist der Intensität der einfallenden Strahlung proportional. Impulsdichtemesser gestatten in Verbindung mit einem registrierenden Messgerät die fortlaufende Überwachung der Strahlungsintensität.

Impulserneuerer, Impulsregenerator, elektronische Schaltung in digitalen Übertragungssystemen, die die am Empfänger eintreffenden verzerrten und mit Störsignalen überlagerten Impulse regeneriert. insbesondere werden Impulsamplitude, -dauer und -form sowie der Bit-Takt des Digitalsignals erneuert.

Impulsformer: elektronische Schaltung (zum Beispiel Trigger) oder elektrisches Netzwerk (zum Beispiel Differenzier- oder Integrierglied) zur Umformung von Impulsen nach vorgeschriebener Bedingung.

Impulshöhenanalysator: elektronische Gerät zur Registrierung von Amplitudenspektren elektrischer Impulse; ursprünglich für die Kernphysik entwickelt. Im Vielkanalanalysator werden die Impulse nach ihrer Amplitude (Impulshöhe) in entsprechend Kanäle (bis zu mehreren 1000) sortiert. Im Einkanalanalysator werden die Impulse nur in einem nach Lage und Breite einstellbaren Amplitudenbereich registriert. Durch Änderung der Lage des Bereiches lassen sich die Impulsspektren aufzeichnen.

Impulsmuster: Serie von fortgeleiteten Aktionspotentialen in der Nervenfaser oder in der Nervenzelle. Dabei weist jedes einzelne Aktionspotential einen für das Impulsmuster charakteristischer zeitlicher Abstand (Intervall) zum vorangegangenen auf. In den Impulsmustern sind die Informationen verschlüsselt, die von den Rezeptoren zum Zentralnervensystem gelangen beziehungsweise von ihm, zum Beispiel für die Skelettmuskulatur, ausgesandt werden.

Impulsoperator: in der Quantenmechanik der dem Impuls p eines Teilchens zugeordnete hermitesche Operator; in der Wellenmechanik zum Beispiel ist der Impulsoperator durch den auf die Wellenfunktion y (x, y, z, t) wirkenden Differentialoperator gegeben; h Planck Konstante. Siehe auch Drehimpulsoperator.

Impulsspektrum, Impulshöhenverteilung: Atom- und Kernphysik Darstellung der Häufigkeit von Impulsen, zum Beispiel aus Teilchendetektoren, in Abhängigkeit von ihrer Amplitude (Impulshöhe). In der Kernphysik ist das Impulsspektrum meist ein Abbild des Energiespektrums der untersuchten Strahlung.

Impulstechnik: Elektronik Verfahren und Einrichtungen zur Erzeugung und Nutzung von Impulssignalen.

Impulstransformator, Impulsübertrager:

a) ein besonders ausgelegter Transformator zum Anpassen einer Belastung an eine Impulsspannungsquelle;

b) Transformator zum Erzeugen von Steuerimpulsen für Halbleiterbauelemente.

Impulsverstärker: elektronischer Verstärker impulsförmiger elektrischer Signale. In der kernphysikalischen Messtechnik unterscheidet man spektroskopische Impulsverstärker für Detektorsignale, die von einem Impulshöhenanalysator verarbeitet werden, und schnelle Impulsverstärker für Signale, die ein Zeitanalysator verarbeitet.