Honduras

Honduras, Republik Honduras: Staat in Mittelamerika, zwischen Karibisches Meer und Stillem Ozean; grenzt im Südosten an Nikaragua, im Südwesten an El Salvador und im Westen an Guatemala; verwaltungsmäßig in 18 Departements gegliedert. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind Mestizen, etwa 6% Indios, 2% Afroamerikaner, 1% Kreolen unter anderem; etwa 60% Analphabeten. Amtssprache ist Spanisch. Währung ist die Lempira. Honduras wird von Ketten der mittelamerikanischen Kordillere durchzogen, zwischen deren Ausläufern sich fruchtbare Täler und Savannen erstrecken. An der Nordküste bei feuchtheißem Klima in den Niederungen Sumpfvegetation, im Hochland und an der Südküste trockeneres Klima mit lichtem Wald und Savannen. Schwach entwickelter, besonders vom US-Kapital abhängiger kapitalistischer Agrarstaat mit Resten vorkapitalistischer Produktionsverhältnisse. Hauptwirtschaftszweig ist die Landwirtschaft mit zwei Drittel der Erwerbstätigen und Nutzung von 16 % der Landesfläche; in den Küstengebieten Anbau der Exportkulturen (Bananen, Kaffee), für den Eigenverbrauch Produktion von Mais, Bohnen, Reis, Gemüse unter anderem 44% der Fläche sind waldbedeckt (Mahagoni, Zeder, Nussbaum). Zahlreiche Bodenschätze (Buntmetalle, Eisenerz, Kohle, Bauxit), aber nur Abbau von Blei-, Silber-, Gold- und Zinkerz durch kanadische und US-Gesellschaften. Wenige Industriebetriebe konzentrieren sich um San Pedro Sula (Getränke, Zement, Seife, Textilien unter anderem). Haupthafen ist Puerto Cortes, Hauptflughafen Tegucigalpa. Export von Bananen (etwa 40%), Kaffee, Holz, Silber; Import von Lebensmitteln, Brennstoffen, Maschinen, Konsumgütern. Haupthandelspartner sind die USA Japan, BRD, Guatemala, Venezuela. Geschichte. ursprünglich von Maya- unter anderem Stämmen besiedelt, von C. Kolumbus 1502 entdeckt; nach der spanischen Eroberung 1524/25 bis 1821 Teil der Generalkapitanie Guatemala; 15.9.1821 Unabhängigkeitserklärung.

Honduras: Tegucigalpa, die Burg des Präsidenten F. Morazán. 1822/23 zu Mexiko, 1,823/38 zu den Vereinigten Provinzen von Zentralamerika. Im 19. Jahrhundert zahlreiche Staatsstreiche; zunächst britische, danach US-Einfluss (wiederholte bewaffnete Interventionen). In den 30er Jahren des 20. Jahrhundert Aufstände der Bauern und Plantagenarbeiter gegen die Macht der United Fruit Co. und ihre einheimischen Stützen, die sich unter der Diktatur von T. Carias Andino (1933/49) festigte. Der liberale Präsident R. Villeda Morales (1957/63) versuchte, die Macht der United Fruit einzuschränken und wurde durch Militärputsch gestürzt. Präsident O. López Arellano (1965/71, 1972/75) versuchte begrenzte Reformen durchzusetzen. Durch Staatsstreich kam 1978 eine Militärjunta unter P. Paz García zur Macht, der 1980 unter Ausschluss der Linkskräfte zum provisorischen Präsidenten «gewählt» wurde und für 1981 Präsidentenwahlen ausschrieb, um die Militärherrschaft zu beenden. Nach den Wahlen vom November 1981 übernahm im Februar 1982 R. Suazo Córdova die Präsidentschaft. Gegen die trotz begrenzter Reformen anhaltende ökonomische und politische Krisensituation entwickelte sich, besonders seit dem Sieg der nikaraguanische Revolution, die Volksbewegung, die sich in der Patriot. Front von Honduras zusammengeschlossen hat, der neben der 1954 gegründet KP, der sozialistischen Partei und den Christdemokraten über 60 Organisationen angehören.

Golf von Honduras: Bucht des Karibischen Meeres, an der Ostküste Mittelamerikas, zwischen der Halbinsel Yucatán und Honduras; in Küstennähe reich an Koralleninseln und -riffen, besonders entlang der Halbinsel Yucatán; am Eingang der Meeresbucht über 3000 m tief.