Historie

Historie: 1. veraltet Geschichte beziehungsweise Geschichtswissenschaft.

2. Erzählung, die wesentlich tatsächliche oder fiktive historische Geschehen gestaltet. Im Mittelalter und im 16./17. Jahrhundert diente die Bezeichnung den Autoren dazu, die Glaubwürdigkeit des Berichteten zu bezeugen.

Historienmalerei: Malgattung, in der geschieht). Ereignisse dargestellt werden. Bis zum 18. Jahrhundert zählten auch mythologische, religiöse und dichterische Themen zur Historienmalerei Die Darstellung zeitgenössischen Geschehens wird als Ereignisbild bezeichnet. Historienmalerei erscheint schon in den Kulturen des Altertums. Größere Bedeutung gewann die Historienmalerei mit dem neuerwachenden Geschichtsbewusstsein in der Renaissance (Leonardo da Vinci, Michelangelo unter anderem). Die barocke Historienmalerei pflegte vor allem das Schlachtenbild. Das Prinzip der historischen Treue befolgte erst die Historienmalerei des 19. Jahrhundert, der größten Blütezeit der Historienmalerei Aus der Schar mittelmäßiger Spezialisten ragen in dieser Zeit F. de Goya, J. L. David, T. Gericault, E. Delacroix, P. von Cornelius, A. Rethel, A. von Menzel, I. J. Repin unter anderem hervor. Die vom kritischen Realismus eingeleitete Aufdeckung von Klassenkämpfen im Historienbild und das stetig wachsende Interesse an der Schilderung revolutionärer Vorgänge werden in der sozialistischen Historienmalerei bewusst fortgeführt. Sie dient der kritischen Bewältigung der Vergangenheit und der Aneignung der revolutionären und kulturellen Traditionen.

Historik: Lehre von der Methode der Geschichtswissenschaft.

Historische Hilfswissenschaften: Wissenschaften, die sich mit einzelnen Quellengattungen (zum Beispiel Urkundenlehre und Aktenkunde, Heraldik, Sphragistik, Numismatik) beziehungsweise wiederkehrenden Elementen in unterschiede Quellengattungen (zum Beispiel Chronologie, Paläographie, Metrologie) befassen und Voraussetzungen für die quellenkritische Untersuchung schaffen.

Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft: Teilbereich der Sprachwissenschaft, entstanden im 19. Jahrhundert bei der Erforschung der indoeuropäischen Sprachen. Der geschichtsbetonte und vergleichende Aspekt wurde aus anderen Wissenschaften übernommen. Begründer waren F. Bopp, J. Grimm, R. Rask.