Himmelsmechanik

Himmelsmechanik: Teilgebiet der Astronomie, das die Bewegung der Himmelskörper unter dem Einfluss der auf sie wirkenden Kräfte, hauptsächlich ihrer gegenseitigen Massenanziehung (Gravitation), untersucht. Die Himmelsmechanik umfasst die Theorie der Planeten-, Satelliten- und Kometenbahnen, der Bahnen von Doppel- und Mehrfachsternen sowie der Bahnen kleiner Partikeln, zum Beispiel von Mikrometeoriten und interplanetaren Staubteilchen, aber auch die von künstlichen Satelliten, Raum- und Planetensonden. Zur Himmelsmechanik gehören auch die Bahnbestimmung aus beobachteten Örtern und die Theorie der Verlagerung der astronomischen Koordinatensysteme infolge der Präzession(l) und Nutation(l). Mathematisch streng lösbar ist die Bewegung zweier Himmelskörper unter der Wirkung der Gravitation, das Zweikörperproblem, das durch die Keplerschen Gesetze beschrieben wird. Bereits das Dreikörperproblem ist nur noch in Sonderfällen geschlossen lösbar, zum Beispiel wenn sich der 3. Körper in einem der Librationspunkte der beiden anderen befindet oder wenn die Masse des 3. Körpers gegenüber denen der beiden anderen vernachlässigbar klein ist. In letzterem Falle spricht man vom eingeschränkten Dreikörperproblem oder Probleme restreint. Die genaue Bewegung der Planeten um die Sonne ist ein Vielkörperproblem, das mit den Methoden der Störungsrechnung behandelt wird. Aus den unerklärten Störungen der Uranusbewegung konnte die Existenz des Planeten Neptun geschlossen werden. Die Entwicklung der Raumfahrt führte zu einem Aufschwung der Himmelsmechanik, vor allem zum numerischen Studium komplizierter Bahnverläufe.

Himmelskörper: alle im Weltraum befindliche Körper; Planeten, Monde, Planetoiden, Kometen, Meteorite, die Sonne und die Sterne sowie die durch die Raumfahrt geschaffenen künstlichen Himmelskörper Leuchtende Himmelskörper werden auch als Gestirne bezeichnet.

Himmelsrichtung, Himmelsgegend: horizontale Lageangabe auf der Erdoberfläche, ausgehend jeweils von den Schnittpunkten der Längen- und Breitenkreise, Haupthimmelsrichtungen sind Norden (N), Osten (O beziehungsweise E), Süden (S) und Westen (W). Von diesen werden die Zwischenhimmelsrichtungen abgeleitet, zum Beispiel Nordwesten (Nordwest), WSW (Westsüdwest), OzS (Ost zu Süd), SOzO (Südost zu Ost). Siehe auch Windrose.