Helligkeit

1. Astronomie: Maß für die von einem Gestirn empfangene Lichtmenge. Der griechische Astronom Hipparch teilte die Sterne nach ihrer Helligkeit in 6 Klassen ein, wobei er die hellsten als Sterne der 1.,die schwächsten sichtbaren als solche der 6. Größe bezeichnete und der Helligkeitsunterschied zwischen Sternen 1. und 2. Größe und zwischen Sternen 2. und 3. Größe und so weiter gleich groß war. Dieser historischen Festlegung kommt auch die heute gebräuchliche Pogsonsche Helligkeitsskala nahe. Sie wurde 1857 von dem britischen Astronomen Norman Robert Pogson (1829-1891) eingeführt. Danach ist die Größenklasse (Sterngröße, Größe, Zeichen m (von lateinisch magnitudo)) definiert durch m = 2,5 lg (E^/E,), wobei E, die von einem Stern auf der Erde hervorgerufene Beleuchtungsstärke ist. Eyo bestimmt den Nullpunkt der Skale; dafür wurde die Helligkeit des Polarsterns zu m = 2,12 festgelegt (als Kurzzeichen 2? 12 geschrieben), später benutzte man dazu die Sterne der Polsequenz. Der Faktor 2,5 wurde so festgesetzt, dass früher bestimmte Werte der Größenklasse annähernd beibehalten werden konnten. Für die Größenklassendifferenz zweier Sterne gilt m,-m2= -2,5 lg, wobei Ei und E2 die von ihnen hervorgerufenen Beleuchtungsstärken sind. Die hellsten Sterne erhalten negative Größenklassen. Die schwächsten, mit den größten astronomischen Geräten erkennbaren Sterne haben etwa 27". Die Intensität der Sternstrahlung ist wellenlängenabhängig. Die Helligkeit hängt deshalb von der spektralen Empfindlichkeit des Strahlungsempfängers beziehungsweise etwaiger vorgeschalteter Filter ab. Die Differenz zweier Helligkeit in verschiedenen Spektral- oder Farbbereichen heißt Farbenindex. Der Farbexzeß ist die Differenz zwischen dem individuellen Farbenindex eines Sterns und dem mittleren Farbenindex der Sterne seiner Spektralklasse. Die unmittelbar gemessene (und wegen des Einflusses der Erdatmosphäre korrigierte) Helligkeit ist von der Entfernung des Sterns abhängig und sagt wenig über die von ihm ausgesandte Energiemenge aus; sie heißt scheinbare Helligkeit Die auf eine einheitliche Entfernung von 10 Parsek bezogene Helligkeit bezeichnet man als absolute Helligkeit (Zeichen M). Siehe auch Entfernungsmodul, Leuchtkraft.

2. Optik: subjektiv empfundene Wirkung des sichtbaren Lichtes; als lichttechnische Begriff nur in Form der scheinbaren Helligkeit 1 in der Astronomie angewendet.

Hellsteuerung: Hervorheben eines oder mehrerer Abschnitte im Schirmbild eines Elektronenstrahloszilloskops durch größere Helligkeit; gleichwertig ist die Unterdrückung unerwünschter Abschnitte durch Dunkelsteuerung.

Hellstrahler: Elektrowärmegerät, das außer Infrarotstrahlung in erheblichen Maße sichtbares Licht abgibt. Siehe auch Infrarotstrahlungserwärmung.