Habsburger

Habsburger: Herrschergeschlecht in Österreich; benannt nach der im Schweizer Kanton Aargau gelegenen Stammburg, hatte auch umfangreiche Besitzungen beiderseits des Oberrheins. 1273/1806 mit 2 Unterbrechungen (1308/1498 und 1742/45) im Besitz der deutschen Königs- und der römisch-deutschen Kaiserwürde. 1282 erwarben die Habsburger Österreich und die Steiermark, die den Kern ihrer Hausmacht bildeten; dazu kamen 1335 Kärnten (mit Krain) und 1363 Tirol. 1477 gewannen sie die Niederlande und die Freigrafschaft Burgund durch Heirat, 1504 Kastilien, 1516 Aragonien mit Neapel und Sizilien. 1521/22 überließ Karl V. seinem Bruder Ferdinand I. die österreichische Erblande, zu denen 1526/27 das Königreich Böhmen und der Westteil Ungarns mit Kroatien kamen. 1555/56 spalteten sich die Habsburger in eine spanische (1700 ausgestorben) und eine österreichische Linie (1740 in weiblicher Erbfolge fortgesetzt und durch Vermählung ab 1736 Linie Habsburg-Lothringen). Durch Erfolge gegen die Türken wurden die Habsburger Herren über das gesamte Ungarn, Transilvania und Slawonien (1699), des Banates (1718), bis 1739 auch der Kleinen Walachei und Nordserbiens und ab 1775 der Bukowina. Dazu kamen nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 die südliche Niederlande, Mailand und vorübergehend Neapel und Sizilien sowie durch die Teilungen Polens Galizien (1772) und Teile Kleinpolens (1795). 1804 hatten sie den Titel Kaiser von Österreich angenommen, 1806 legten sie die römisch-deutsche Kaiserkrone nieder; 1918 verzichteten sie auf den Thron.