Haar

Haar, Pilus: charakteristische Oberhautbildung der Säugetiere und des Menschen; ein Hornfaden, der frei über die Oberfläche der Haut als Haarschaft (Scapus pili) hervorragt und mit der Haarwurzel (Radix pili) in einer Hülle, dem Haarbalg (Folliculus pili) steckt und zum Teil bis in die Unterhaut reicht. Das untere Ende der Wurzel ist zur Haarzwiebel (Bulbus pili) verdickt, an die im Bereich der Haarpapille (Papilla pili) Blutgefäße, Nerven und Bindegewebe herantreten. In den Haarbalg münden Talgdrüsen (Einfettung des Haar und der Haut). Die kleinen glatten Muskeln des Haarbalges (Haarbalgmuskeln) können das Haar aufrichten («Gänsehaut»). Haarwurzeln und Haarschaft bestehen aus Rinden- und Marksubstanz, eingelagerte Pigmente sowie der Gehalt an Luftblasen sind für die Haarfarbe verantwortlich. Siehe auch Haut.

Haarbalgmilben, Demodicidae: Milbenfamilie mit wurmförmigen, kurzbeinigen, äußerlich geringelten 0,09 bis 0,4 mm langen Arten; leben in den Haarfollikeln der Säugetiere und des Menschen; verursachen bei Massenbefall Haarausfall.

Haarbeutel: zur Zeit Ludwigs XIV. zur Herrenfrisur gehörender kleiner Taftbeutel, in den das lange Haar am Hinterkopf gelegt wurde.

Haargarn: Garn aus groben Haaren (Grannen-, Stichelhaaren); meist gemischt mit anderen Fasern, zum Beispiel Wolle, versponnen; vorwiegend als Polmaterial für Haargarn Teppiche.