Guayana

Guayana, Bergland von: Großlandschaft im Norden Südamerikas, zwischen Orinoco- und Amazonastiefland; gehört politisch zu Guyana, Französisch-Guayana, Suriname, Venezuela und Brasilien; etwa 1,2 Millionen km2, bis 3100 m über dem Meeresspiegel Infolge Hebung in Schollen zerbrochenes Massiv der Brasilianischen Masse mit im Süden darüber liegenden Sandstein- und Quarzit Schichten, so dass hier von Tafelbergen durchsetzte Hochflächen und Plateaus mit Stellabfällen (Schichtstufen) bis zu 1000 m Höhe charakteristisch sind. Die granitischen Intrusivgesteine bilden vielfach Inselberge. Steiler Abfall nach Süden und Südwesten, nach Norden zu folgt Hügelland, das in die bis zu 100 km breite, zum Teil versumpfte Küstenebene am Atlantischen Ozean übergeht. Die Flüsse sind reich an zum Teil sehr hohen Wasserfällen (zum Beispiel Angelfälle, Kaieteur-Fall) und Stromschnellen, so dass sie nur in den Unterlaufen schiffbar sind. Typisch sind flache Wasserscheiden, zum Teil mit Bifurkationen. Bei tropischen Klima im Süden vorwiegend immergrüner tropischer Regenwald, an den Flussmündungen am Atlantischen Ozean Mangrovenbestände, nach Norden zu Feucht- und Trockensavanne, besonders im Lee von Gebirgsketten. Von weltwirtschaftlicher Bedeutung sind die reichen Bauxitvorkommen; weitere wichtige Bodenschätze sind Eisenerz, Phosphat, Gold, Diamanten. In den Wäldern werden unter anderem Edelhölzer, Kautschuk und Chicle (Rohstoff zur Kaugummiproduktion) gewonnen; in den Savannen wird Viehzucht betrieben.