Guadeloupe

Guadeloupe: französisches Überseedepartement im Karibischen Meer, umfasst die Hauptinseln Basse-Terre und Grande-Terre, die Inseln Marie Galante (140 km2), St. Barthélémy (25 km2), St. Martin (59 km2), Îles des Saintes (19 km2) und Désirade (27 km2) sowie weitere kleinere Inseln der Kleinen Antillen; 1779 km2, 330000 Einwohner; 185 Einwohner/km2; Verwaltungszentrum Basse-Terre. Die Bevölkerung besteht im Wesentlichen aus Afroamerikanern (etwa 27 %) und Mulatten (65 %), der Rest sind Kreolen. Guadeloupe ist ein rückständiges Agrarland, dessen Wirtschaftssystem in bedeutendem Maße von französischen Monopolen abhängig ist, und das eine hohe Arbeitslosenquote aufweist. Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft, wo vorwiegend in Monokultur (Plantagenwirtschaft) der Anbau der Exportprodukte Zuckerrohr, Bananen, Ananas, Vanille, Kaffee, Kakao erfolgt; Viehzucht und Fischfang. Die verarbeitende Industrie beschränkt sich auf die Verwertung einheimischer Agrarprodukte und die Rumdestillation. Konsumgüter und Nahrungsmittel müssen vorwiegend eingeführt werden. Wichtigster See- und internationaler Flughafen Pointe-à-Pitre. Das ursprünglich von Kariben bewohnte Guadeloupe wurde 1493 von Kolumbus entdeckt; ab 1635 französische Kolonisation; wiederholte britische Annexionsversuche scheiterten, besonders 1794 dank dem Einsatz der durch die Französische Revolution zeitweilig befreiten Sklaven unter Victor Hugues. Aufhebung der Sklaverei 1848. Guadeloupe erhielt 1946 den Status eines Überseedepartements Frankreichs. Die 1944 gegründet KP (bis 1958 Sektion der Französischen KP, danach selbständig) kämpft um Autonomie als eine Etappe auf dem Wege zur Unabhängigkeit.