Grenada

Grenada: Staat (parlamentarische Monarchie) auf der Insel Grenada und den südlichen Grenadinen (Kleine Antillen) im Karibischen Meer. Die Bevölkerung besteht zu 74% aus Afroamerikanern, 20% Mulatten, 5% Indem und 1% Weißen. Amtssprache ist Englisch. Währung ist der Ostkaribische Dollar. Die zu den südlichsten Windward-Inseln zählende, stark bewaldete Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs und überwiegend gebirgig (Mount Catherine 838 m). Grenada ist ein wirtschaftlich sehr schwach entwickeltes Agrarland, das vorwiegend für den Export Muskatnüsse (ein Drittel der Weltproduktion), Zuckerrohr, Kakao, Zitrusfrüchte, Kokospalmen und Bananen anbaut, für den Eigenbedarf werden Gemüse und Kartoffeln produziert. Die noch geringe Industrie ist auf die Verarbeitung der Landwirtschaftsprodukte orientiert. Zunehmend wird der Tourismus als Hauptquelle der Deviseneinnahmen ausgebaut. Gut entwickeltes Straßennetz, Seehäfen sind Saint George’s und Greenville, Flughafen Pearl’s Airport, internationaler Flughafen Point Salines. 1498 von Kolumbus entdeckt, 1627 englisch, ab 1650 französischer Kolonisation, 1762 von Großbritannien erobert und 1783 endgültig annektiert; 1837 Aufhebung der Sklaverei. 1958/62 gehörte Grenada der Westindischen Föderation an; ab 1967 mit Großbritannien assoziierter Staat unter Ministerpräsident E. Gairy, der 1974 die staatliche Selbständigkeit ausrief. Das reaktionäre Regime wurde am 13.3.1979 unter Führung der 1973 gegründet Neuen JEWEL-Bewegung gestürzt, deren Vorsitzender, M. Bishop, seit 1973 Ministerpräsident war und ein umfassendes Programm fortschrittlicher Umgestaltungen und einen antiimperialistischen außenpolitischen Kurs in Angriff nahm. Nach Bishops Ermordung bei innerpolitischen Auseinandersetzungen(1983) besetzten die USA zusammen mit reaktionären karibischen Staaten völkerrechtswidrig und mit militärischer Gewalt Grenada und etablierten ein proimperialistisches Regime.