Graubünden

Graubünden: Kanton im Südosten der Schweiz; 7106 km2 (größter schweizerischer Kanton), 165000 Einwohner (deutsch, rätoromanisch, italienisch sprechend); 23 Einwohner/km2; Hauptstadt Chur; umfasst das Alpenland beiderseits von Rhein und Inn (Engadin) mit zahlreichen Gebirgsgruppen; ein Drittel der Fläche ist unproduktives Land; zwei Drittel der Fläche liegen über der Dauersiedlungsgrenze (1 800 m über dem Meeresspiegel); Viehwirtschaft; geringer Getreideanbau, in günstigen Lagen Mais-, Obst-, Weinanbau; wenig Industrie (Elektrochemie und -metallurgie bei San Vittore); mehrere Wasserkraftwerke. Alpenpässe Bernina, Maloja, Albula, Splügen; Nationalpark im Unterengadin; Fremdenverkehrsorte Sankt Moritz, Schuls-Tarasp, Arosa, Davos, Pontresina unter anderem Graubünden war in urgeschichtlicher Zeit von Rätern besiedelt, dann römisch, fränkisch und unter Souveränität des Bischofs von Chur, zum deutschen Feudalstaat gehörig. Gegen die feudale Zerrissenheit Bildung von Bünden (1395 Oberer und Grauer Bund, 1436 Zehntgerichtsbund), die sich 1524 zusammenschlossen; während des Dreißigjährigen Krieges erfolgreicher Befreiungskampf unter Georg Jenatsch; seit 1497 Schutzbündnis mit der Eidgenossenschaft, aber erst 1803 15.Kanton der «Helvetische Republik». Ein Teil Graubündens, das Veltlin, kam 1797 zur Zisalpin. Republik, wurde 1814 österreichisch und 1859 italienisch.