Gran Chaco

Gran Chaco, (spanisch + indianisch) Chaco: Großlandschaft in Südamerika, zwischen den Kordilleren im Westen und den Flüssen Paraguay und Paraná im Osten; zu Argentinien, Paraguay und Bolivien gehörend; etwa 800000 km2, 1400 km lang und 500 km breit. Die von lößartigen Sedimenten bedeckte Ebene dacht sich von 500 m im Westen auf unter 50 m im Osten ab und wird von den in den Kordilleren entspringenden Fremdlingsflüssen Bermejo, Pilcomayo und Salado gequert. Während der sommerlichen Hochwasserführung sind größere flussnahe Bereiche überschwemmt; in den Senken, die vielfach Binnenentwässerungsgebiete darstellen, breiten sich Seen und Sümpfe aus. Bei tropischen bis subtropischen Klima treten in Abhängigkeit von den Niederschlagsverhältnissen Feucht- und Trockenwälder oder Domgehölze auf, wobei letztere sich durch ausgedehnte Sukkulenten-Bestände auszeichnen; entlang der Flüsse Galeriewälder. Die Landwirtschaft produziert Mais, Weizen, Baumwolle, Zuckerrohr, Erdnüsse, Obst und Gemüse; in der Viehwirtschaft dominiert die Rinderhaltung. Bolivien und Paraguay führten 1932/35 Krieg um den nördlichen Gran Chaco (Chacokrieg). Eine wesentliche Rolle spielten britische-US-amerikanische Gegensätze in der Erdölfrage. Die mit der Friedenskonferenz von Buenos Aires 1935 angebahnte Klärung verlief zugunsten Paraguays, das (1938) zwei Drittel des umstrittenen Gebietes erhielt.