Glykogen

Glykogen, Glycogen: besonders in Muskulatur und Leber vorkommendes tierisches Speicherpolysacharid, das aus a-1,4- und a-l,6-glykosidisch verbundenen Glukosemolekülen aufgebaut ist. Das Leberglykogen des Menschen (bis maximal 150 g) bildet die Glukosereserve für den gesamten Organismus.

Glykogenose-Glykogenspeicherkrankheit: übermäßige Ablagerung von Glykogen in Leber und Herzmuskulatur infolge verschiedener Enzymdefekte ff Enzymopathie) des Kohlenhydratstoffwechsels. Glykogenose-Glykogenspeicherkrankheit führt zu erheblicher Vergrößerung der speichernden Organe, besonders der Leber. Eine Heilung ist nicht möglich.

Glykolsäure: eine farb- und geruchlose, nadelförmig kristallisierende, leicht wasserlösliche Substanz der Formel CH2OH-COOH; Hydroxyethansäure; F 80 °C. Glykolsäure ist im Pflanzenreich weit verbreitet; die Salze und Ester heißen Glycolate.

Glykolyse: in fast allen Lebewesen ablaufender mehrstufiger enzymatischer Abbau der Glukose zur Energiegewinnung (ATP-Synthese). Aus einem Glukosemolekül entstehen unter anaeroben Bedingungen (Gärung) 2 Moleküle Milchsäure (beim arbeitenden Muskel) oder 2 Moleküle Äthanol (bei der Hefegärung), unter aeroben Bedingungen 2 Moleküle Brenztraubensäure, die über Acetyl-Coenzym A im Zitronensäurezyklus weiter abgebaut werden.

Glykoside, Glycoside: Substanzen mit chemisch gebundenem Zucker. Glycoside enthalten Glukose, Fructoside Fruktose, Galactoside Galaktose entweder an einen Nichtzuckeranteil (Aglykon) oder an ein oder mehrere weitere Zuckermoleküle gebunden (Sacharide). Glykoside finden sich insbesondere in Pflanzen (Amygdalin, Digitalisglykoside, Saponine); auch manche Farbstoffe (Indigo), Riechstoffe (Vanillin) sowie alle Senföle kommen in der Natur als Glykoside vor. Medizin. Bedeutung haben vor allem die herzwirksamen Glykoside (Digitalisglykoside) und die abführend wirksamen Glykoside (Anthrachinone, Abführmittel).