Gewicht

Gewicht: (zu «wiegen») 1. einerseits Bezeichnung für Gewichtskraft, andererseits umgangssprachliche, unkorrekte Bezeichnung für die physikalische Größe Masse. Wegen dieser verschiedenen Bedeutungen sollte man den Begriff Gewicht in Wissenschaft und Technik möglichst nicht verwenden.

2. Statistik: Zahl, die die Bedeutung eines Messwertes gegenüber anderen Messwerten zum Ausdruck bringt. So hat zum Beispiel in der Ausgleichsrechnung der Mittelwert aus p Messungen das Gewicht p, demgegenüber eine Einzelmessung der gleichen Genauigkeit das Gewicht 1.

Gewichtheben: das wettkampfgerechte Reißen und Stoßen möglichst großer Massen. Wettkampfanlage ist der 4m x 4m große Heberboden, Weitkampfgerät die aus Stange und beiderseitig aufschiebbaren, unterschiedlich schweren Scheiben und Verschlüssen bestehende Scheibenhantel (Hantel). Wettkämpfe werden in Gewichtsklassen in den beiden genannt Einzeldisziplinen in der angegebenen Reihenfolge und außerdem, durch Addition der Bestleistungen jedes Wettkämpfers, als Olymp. Zweikampf ausgetragen. Die Scheibenhantel muss möglichst geradlinig und auf kürzestem Wege regelgerecht vom Boden zur Hochstrecklage (Halten über dem Kopf) gebracht werden. Jedem Wettkämpfer stehen je Disziplin 3 Versuche zu, die beste Leistung wird gewertet. Bei gleicher Leistung mehrerer Wettkämpfer entscheidet das geringere Körpergewicht über die Platzierung. Bei Rekordversuchen wird dem Wettkämpfer ein 4. Versuch gestattet, der nicht für die Zweikampfwertung gilt. Olymp. Sportart seit 1896, Weltmeisterschaften seit 1922 (inoffiziell seit 1898), Europameisterschaften seit 1921 (inoffiziell seit 1896).

Gewichtsanalyse, Gravimetrie: Methode der quantitativen chemischen Analyse, bei der die zu bestimmende Substanz in eine Verbindung exakt bekannter Zusammensetzung übergeführt wird. Aus Menge und Formel des abgetrennten und auf einer Analysenwaage ausgewogenen Reaktionsproduktes wird die Menge des zu bestimmenden Stoffes errechnet.

Gewichtserlaubnis: Pferderennsport - Vergünstigung hinsichtlich der von einem Galopper zu tragenden Mindestmasse für Lehrlinge, jüngere Pferde, Stuten und Wallache unter anderem.

Gewichtsfunktion: die Antwortfunktion (das Ausgangssignal) eines linearen Übertragungsgliedes auf ein impulsförmiges Eingangssignal. Die Kenntnis der Gewichtsfunktion ermöglicht es, die Signalübertragung dieses Übertragungsgliedes für beliebige Eingangssignale zu berechnen.

Gewichtsklasse: verbindliche Klassifikation nach der Körpermasse als Voraussetzung für den sportlichen Leistungsvergleich in bestimmten Sportarten.

Gewichtskraft: Kraft, die auf einen ruhenden Körper im Schwerefeld der Erde ausgeübt wird; Produkt aus Masse und Fallbeschleunigung; Zeichen Fa oder G, SI-Einheit Newton (N). Auf einen Körper mit der Masse 1 kg wirkt auf der Erdoberfläche eine Gewichtskraft von etwa 9,81 N (= 1 kp). Wegen der Erdrotation (und der Abweichung der Erde von der Kugelform) hängt die Gewichtskraft von der geographischen Breite ab.