Gesteine

Gesteine: die Lithosphäre aufbauende, durch geologische Vorgänge gebildete Mineralaggregate und Mineralassoziationen. Die die Gesteine aufbauenden wesentlichen Gemengteile heißen Hauptgemengteile, die in geringen Mengen auftretenden Nebengemengteile und die oft weniger als 1 % betragenden Übergemengteile. Nach ihrer Entstehung unterscheidet man magmatische Gesteine, Sedimentgesteine und metamorphe Gesteine Magma. Gesteine (Magmatite, Eruptiv-, Erstamingsgesteine, Massengesteine) entstehen in Verbindung mit Schmelzflüssen (Magmen), die aus größeren Tiefen empordringen. Erstarren sie, bevor sie die Erdoberfläche erreichen, entstehen Tiefengesteine oder Plutonite (zum Beispiel Granit, Diorit, Gabbro). Erreicht der Schmelzfluss die Erdoberfläche (Lava), entstehen Extrusiv-, Erguss-, Effusivgesteine oder Vulkanite (zum Beispiel Rhyolith, Andesit, Basalt). Die als Spaltenfüllungen in der Erdkruste auftretenden Gesteine (früher Ganggesteine) werden als Übergangsmagmatite bezeichnet und mit dem entsprechend Tiefengesteinsnamen und dem Vorsatz «Mikro» versehen (zum Beispiel Mikrogabbro). Bei allen magmatischen Gesteinen scheiden sich die Minerale in einer bestimmten gesetzmäßigen Folge aus. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheidet man saure, intermediäre und basische magmatische Gesteine; saure Gesteine sind von hellerer Farbe und bestehen zu über 60 (Masse-)0/« aus Kieselsäure (Si02), die intermediären Gesteine enthalten 50 bis 60%, die basische (dunklen) Gesteine weniger als 50% Si02. Sedimentgesteine (Schicht-Absatzgesteine) entstehen durch mechanische und chemische Verwitterung von Gesteine aller Art und durch Ablagerung der Verwitterungsprodukte, es sind Trümmergesteine (klastische Gesteine), die nach dem Verfestigungsgrad in Lockergesteine (Sedimente), zum Beispiel Sand, Kies, Ton, Mergel, und verfestigte Gesteine (Sedimentite), zum Beispiel Sandstein, Grauwacke, Ton-, Mergelgestein, geschieden werden. Durch Ausfällungen aus Lösungen entstehen als chemische Sedimente die Ausfällungs- oder Eindampfungsgesteine (Kalkstein, Gips, Salze u. ä.). Unter Mitwirkung von Organismen bilden sich organogene Sedimentgesteine (Muschel- und Korallenkalksteine, Kreide und so weiter). Metamorphe Gesteine (Metamorphite) sind Gesteine, deren Mineralbestand oder Gefüge auf Umkristallisation primärer Sedimentite oder Magmatite hindeutet, wobei diese Umkristallisation bei höheren Temperaturen (allgemein über 200 °C) stattgefunden hat. Produkte regionaler Metamorphose sind Phyllit, Glimmerschiefer, Gneis, Granulit unter anderem; solche lokaler Metamorphose sind kontaktmetamorphe und -metasomatische Mineralumwandlungen in der Umgebung zum Beispiel aufsteigender Gesteinsschmelzen (Kontakthöfe um Granite mit Hornfels, Frucht- und Garbenschiefer). Am Aufbau der Gesteine sind hauptsächlich folgende Mineralarten (-gruppen) beziehungsweise Minerale beteiligt: Feldspäte (Plagioklase 35%, Kalifeldspäte 15%) 50%; Pyroxene, Amphibole, Olivin 26%; Quarz 12%; Glimmer (vorwiegend Biotit) 4%; alle übrigen Minerale 8%.

Gesteinsböden: Böden, die sich auf Verwitterungs- und Umlagerungsmaterial von Festgesteinen gebildet haben. Zu den Gesteinsböden gehören Fels-Rendzinen, Berglehm-Braunerden unter anderem.

Gesteinsbohrmaschine: Maschine zum Bohren von Spreng- und Großlöchern im Berg- und Tunnelbau sowie in Steinbrüchen u. ä.; sie werden an einer Bohr-Hilfseinrichtung oder von Hand geführt und durch Druckluft, elektrisch oder hydraulisch angetrieben, arbeiten schlagend, drehend oder drehschlagend. Siehe auch Bohren 1.

Gesteinsmagnetismus: zusammenfassende Bezeichnung der magnetischen Eigenschaften der Gesteine; Ursache ist der Gehalt an magnetisch wirksamen Mineralen, insbesondere Magnetit. Siehe auch Geomagnetik.

Gesteinsstaub Sperre: Vorrichtung, die die Ausbreitung von Explosionen im untertägigen Bergbau verhindert. Gesteinsstaub Sperre bestehen aus lose am Streckenausbau unter der Firste befestigten Brettern, auf denen nichthygroskopischer, kieselsäurearmer beziehungsweise -freier Gesteinsstaub angehäuft ist. Bei einer Explosion kippen die Bretter, der Staub fällt herunter und die Explosionsflamme erstickt. Heute verwendet man zum Teil 3 Monaten auftretende Früh-Gesteinsstaub-Sperre (zum Beispiel Hyperemesis) und ab 7. Monat nachzuweisende Spät-Gesteinsstaub Sperre (Eklampsie, Präeklampsie). Ursache der Gesteinsstaub Sperre ist eine Stoffwechselstörung infolge der Schwangerschaftsbelastung.