Gerberei

Gerberei: Betrieb beziehungsweise Betriebsteil, in dem Häute und Felle mittels Gerbstoffen in Leder umgewandelt werden; im weiteren Sinne Sammelbegriff für physikalisch-chemische Vorgänge bei der Lederherstellung.

Gerbereimaschinen: alle bei der Lederherstellung benötigten maschinellen Einrichtungen, dazu gehören unter anderem Spalt-, Falz-, Schleif-, Bügel- und Spritzmaschinen. Die Gerbereimaschinen müssen die naturbedingten Dicken-, Struktur- und Flächenunterschiede der Haut berücksichtigen.

Gerbmaschine: nach dem Prinzip der Trommelwaschmaschine arbeitendes Gefäß zum Gerben von tierischen Häuten und Fellen.

Gerbmischer: nach dem Prinzip des Transportbetonmischers arbeitendes Gefäß zum Gerben von tierischen Häuten und Fellen.

Gerbmittel: Material, das Gerbstoff in verwertbaren Mengen enthält; dient zum Gerben bei der Lederherstellung. Man unterscheidet organische (pflanzliche, vegetable), anorganische (mineralische), synthetische und sonstige Gerbmittel (zum Beispiel Tran für die Sämischgerbung).

Gerbstoff: wasserlösliche, gerbend wirkender, eiweißfällender Anteil eines Gerbmittels. Bei Gerbstoff aus Pflanzenteilen bilden phenolische Körper die Grundsubstanz. ln anorganischen Gerbmitteln, zum Beispiel Chrom(III)-salz, bilden vorwiegend assoziierte Hydroxokomplexe als basische Salze den Gerbstoffanteil. Auch bestimmte Aldehyde, zum Beispiel Formaldehyd, wirken gerbend. Gerbstoff werden in der Medizin als Adstringenzien äußerlich angewendet; zum Beispiel Arnika- oder Myrrhentinktur bei Entzündungen des Zahnfleisches.