Gefrierverfahren

Gefrierverfahren: im Tief- und Bergbau angewandtes Verfahren zur Abdichtung wasserführender Schichten. In Bohrrohre (Abstand bis 1,5 m) wird Kältelauge (Kalziumchlorid Lösung) bis zu -50 °C gepumpt. Durch Vereisung des Grundwassers entsteht eine geschlossene Frostwand, in deren Schutz das Lockergestein ausgehoben werden kann. Siehe auch Abteufen.

Gefrierätzverfahren: biologische Technik Methode der Bearbeitung lebenden oder lebensfrischen Untersuchungsgutes durch rasches Einfrieren, Schneiden beziehungsweise Spalten mit Hilfe eines Spezialmikrotoms (im Vakuum). Durch anschließende Platin-Kohle-Bedampfung wird ein naturgetreuer Abdruck hergestellt. Eine Untersuchung mit dem Elektronenmikroskop liefert ein Gefrierabdruckbild.

Gefrierkonservierung: Haltbarmachung von Lebensmitteln (zum Beispiel Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch) und Speisen durch Gefrieren, besonders Tiefgefrieren (-15 bis -40 °C). Schnelles Gefrieren fördert die Bildung kleiner gegenüber großen Eiskristallen, wodurch Zellschädigung und Zellsaft-Entmischungen im Gut gering gehalten werden. Gefrierkonserven sind bei ununterbrochener Gefrierkette (Produktion Verbrauch) lange haltbar, aber nach dem An- oder Auftauen möglichst sofort zu verbrauchen beziehungsweise weiterzuverarbeiten, da sonst infolge enzymatische Vorgänge sehr schnell Nähr- und Genusswertverlust sowie Verderb Eintreten können.

Gefriersalz: Salz, das den Gefrierpunkt von Wasser, dem es zugesetzt wurde, herabsetzt; durch Natriumchlorid (Kochsalz) zum Beispiel kann der Gefrierpunkt bis unter -20 °C erniedrigt werden. Anwendung als Gefrierschutzmittel und als Tausalz zum Schmelzen von Eis.

Gefrierschnitt: mikroskopischer Gewebeschnitt, der mit Hilfe eines Gefriermikrotoms oder eines Kryostaten von in Wasser oder Gelatine eingebettetem und durch Kälteeinwirkung eingefrorenem Gewebe hergestellt wird. Gefrierschnitte dienen hauptsächlich der schnellen Untersuchung von Geweben (zum Beispiel bei Operationen).

Gefrierschutzmittel: besonders als Wasserzusatz gebräuchliche Stoff, der eine Gefrierpunktserniedrigung hervorruft; Anwendung unter anderem im Kreislauf von Warmwasserzentralheizungen oder in luftgekühlten Kühlwasserkreisläufen, zum Beispiel Kraftwagenkühlem. Gefrierschutzmittel sind unter anderem Glysantin, Glyzerin, Glykol.

Gefriertrawler-Seiner, Abkürzung GTS: Fischereifahrzeugtyp für den küstennahen Einsatz zum Fangen, Verarbeiten und Tiefgefrieren von Fisch. Durch bordeigene Umschlageinrichtungen für die Übergabe und Übernahme von Vorräten auf hoher See ist ihr Einsatz sowohl autonom als auch im Flottenverband möglich.

Gefriertrocknung, Sublimationstrocknung, Lyophilisation: Trocknungsverfahren für wärmeempfindliche Stoffe durch Sublimation (Übergang von der festen in die Gasphase) des Wassers aus dem gefrorenen Gut unter Vakuum. Die Gefriertrocknung ist ein sehr schonendes, die ursprünglich Guteigenschaften erhaltendes Verfahren, das sich für empfindliche Lebensmittel (zum Beispiel Kaffee-Extraktpulver, Aromakonzentrate, feines Gemüse) und besonders auch für Blut, Seren sowie histochemische Untersuchungen hervorragend eignet.