Geflügel

Geflügel: Sammelbezeichnung für alle Haustiere aus der Klasse der Vögel, wie Haushuhn, -ente, -gans, -pute, Perlhuhn und Haustaube; ihre volkswirtschaftliche Bedeutung liegt in der Produktion von Eiern, Fleisch und Federn. Die ersten Geflügelzuchtvereine sind Mitte des vorigen Jahrhunderts gegründet worden. Man unterscheidet Geflügelwirtschafts- und Geflügelsport- beziehungsweise Liebhaberrassen sowie Ziergeflügel Zu den Wirtschaftsrassen, die sich entweder durch besonders hohe Lege- oder Mastleistung bei guter Futterausnutzung, vor allem unter den Bedingungen der Großhaltung, auszeichnen, gehören Weiße Leghorn, White Rock, Weiße Cornish. Bei Sportrassen stehen, mit Ausnahme der Sporttauben, vor allem äußere Merkmale im Vordergrund des Interesses (Holländer Weißhauben, Paduaner). Allerdings wird auch in zunehmendem Maße der Verbesserung der Leistungsfähigkeit Beachtung geschenkt. Von einer Vielzahl von Hühnerrassen wurden Zwergformen herausgezüchtet.

Geflügelcholera: durch Bakterien (Pasteurellen) hervorgerufene infektiöse Erkrankung der Hühner und des Wassergeflügels jeden Alters. Die Geflügelcholera führt meist schnell zum Tod; in chronischen Fällen treten Abmagerung und Entzündung der Kehllappen auf. Die Bekämpfung erfolgt durch hygienische Maßnahmen und durch Impfung. Die Geflügelcholera ist meldepflichtig.

Geflügelhaltung: Produktionszweig eines landwirtschaftlichen Betriebes oder selbständiger Spezialbetrieb (Zucht-, Vermehrungs-, Produktionsbetrieb für Eier und Fleisch). Die Ansprüche der einzelnen Geflügelarten an Futter und Unterbringung sind verschieden. Während früher die Auslaufhaltung vorherrschte, setzt sich nunmehr die Intensivhaltung durch, da sie erhebliche Vorteile bezüglich Arbeitsproduktivität, Flächenausnutzung und Kontinuität der Eier- und Fleischproduktion bietet. Bei Batteriehaltung (Käfighaltung) sind die Tiere meist gruppenweise in Drahtkäfigen untergebracht, die in Reihen nebeneinander, aber auch mehretagig angeordnet sein können. Es werden Futter und Trinkwasser automatisch zugeführt, durch besondere Fördergeräte die Eier abgesammelt und der Kot entfernt. Die Leistungen des Geflügels liegen im Allgemeinen bei Intensivhaltung höher als bei Auslaufhaltung. Entscheidend für den Erfolg sind Tiermaterial, Fütterung und Stallverhältnisse.

Geflügellähme, Mareksche Krankheit: (nach einem ungarischen Tierarzt) virusbedingte Krankheit der Hühnervögel, besonders der Jungtiere. Die Infektion erfolgt durch erregerhaltigen Staub. Symptome der Erkrankung sind anfangs Lahmheit, später Bewegungsunfähigkeit, Pupillenveränderungen unter anderem; häufig tödl. Ausgang.

Geflügelpest, Newcastle-Disease: nach Newcastle-upon-Tyne; Englisch disease, «Krankheit»): virusbedingte Erkrankung der Puten und Hühner; Symptome sind Atembeschwerden und Lähmungserscheinungen. Die Geflügelpest ist meldepflichtig.

Geflügelpocken, Geflügeldiphtherie, Geflügel-Diphtheroid, Vogelpocken: hochkontagiöse Viruserkrankung bei Hühnervögeln, Tauben, Puten und auch bei Wachteln. Es werden 5 Virustypen unterschieden. Die Geflügelpocken sind durch Pustel- und Krustenbildung auf Haut und Schleimhaut gekennzeichnet. Die Bekämpfung ist durch Impfmaßnahmen möglich.