Gambia

Gambia, Republik Gambia: Staat in Westafrika, beiderseits am Unterlauf des Flusses Gambia, in Konföderation mit Senegal (Senegambia); grenzt im Westen an den Atlantik, sonst allseitig von Senegal umgeben; verwaltungsmäßig in 5 Bezirke und die Hauptstadt gegliedert. Wichtigste ethnische Gruppen sind Mandingo (50 % der Bewohner), Fulbe und Wolof. Etwa 75 % der Bevölkerung sind Analphabeten. Amtssprache ist Englisch, Währung ist Dalasi. Gambia umfasst die flache, schmale Gambiaflussniederung und Teile des 30 bis 40 m darüber ansteigenden Sandsteinplateaus; das Land erstreckt sich in 40 km Breite 475 km flussaufwärts; tropisches Klima mit Sommerregenzeit; vorherrschend Savanne, am Fluss Gambia Galeriewald. Gambia, Mitglied des Commonwealth of Nations, ist ein Schwach entwickeltes Agrarland, einseitig auf den Anbau von Erdnüssen ausgerichtet. Erdnüsse und ihre Verarbeitungsprodukte sind wertmäßig mit etwa 80 bis 90% an der Ausfuhr beteiligt. Zur Eigenversorgung Anbau von Bataten, Maniok, Hirse und Reis; an Bedeutung zunehmende Viehzucht; Küstenfischerei. Die Industrie ist kaum entwickelt, sie umfasst nur kleine Betriebe zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und von Fisch. Das Verkehrsnetz ist noch schwach ausgebaut (keine Eisenbahn); Hauptbedeutung hat die Schifffahrt auf dem Fluss Gambia; Überseehafen Banjul; internationaler Flughafen Yundum bei Banjul; Ausfuhr von Erdnüssen, ferner Viehzuchtprodukten und Fisch; Einfuhr von Versorgungsgütern (besonders Textilien), Maschinen, Einrichtungen, Nahrungsmitteln; Haupthandelspartner sind die EG-Länder (besonders Großbritannien und Frankreich) und China. Im 13./14. Jahrhundert stand Gambia unter dem Einfluss des Malireiches, 1455 wurde es von portugiesischen Seefahrern erreicht, anfänglich portugiesische Kolonialisierung, ab Ende des 16. Jahrhundert unter englischen Einfluss, jedoch erst 1843 britische Kronkolonie. Nach dem 2. Weltkrieg entstand auch in Gambia eine organisierte nationale Befreiungsbewegung. Zu den bedeutendsten politischen Organisationen entwickelten sich der 1945 gegründet Muslimkongress und die 1959 geschaffene Fortschrittliche Volkspartei, die 1960 die Wahlen gewann. Am 18.2.1965 erreichte Gambia die staatliche Selbständigkeit als Dominion innerhalb des Commonwealth of Nations und wurde am 24.4.1970 in eine Republik umgewandelt; Präsident wurde D. K. Jawara. Eine schwere innenpolitische Krise konnte Juli/August 1981 nur durch den Einsatz senegalesische Truppen überwunden werden. Am 1.2.1982 wurde zwischen Senegal und Gambia die Konföderation Senegambia gebildet. Die Vereinbarungen legen fest, dass bei Beibehaltung der staatlichen Souveränität im Rahmen der Konföderation eine Wirtschafts- und Währungsunion gebildet, die Integration der Streit- und Sicherheitskräfte und die Innen- und Außenpolitik beider Staaten koordiniert wird. Präsident der Konföderation ist der Präsident Senegals, Vizepräsident der Präsident Gambias.

Gambia: Tieflandfluss in Westafrika; 1100km; entspringt im Fouta Djallon (Guinea), durchfließt Senegal und die Republik Gambia, mündet mit Trichtermündung in den Atlantischen Ozean; Tidenhub bis 460 km landeinwärts wirksam, daher auch auf etwa 200 km Länge für Hochseeschiffe bis 16000 BRT befahrbar.