Funknavigation

Funknavigation: Bestimmen des Standorts und des Kurses von Luft- und Seefahrzeugen mit Hilfe elektromagnetischen Wellen sowie geeigneter Sende-, Empfangs- und Auswertegeräte. International gebräuchliche Funknavigationshilfen sind:

a) Funkfeuer, die bestimmte Funkzeichen (ihre Kennung) ungerichtet, gerichtet (Richtfunkfeuer) oder kreisend (Drehfunkfeuer) rhythmisch ausstrahlen;

b) Hyperbelverfahren, die eine Ortsbestimmung aus der Laufzeit- oder Phasendifferenz der von mindestens 2 Senderpaaren ausgestrahlten elektromagnetischen Wellen ermöglichen (zum Beispiel Decca-, Loran-Verfahren);

c) Entfernungsmesssysteme, bei denen aus der Laufzeit elektromagnetischen Wellen vom Sender zu einer Reflexionsstelle und zurück die Entfernung bestimmt wird (zum Beispiel DME-Verfahren);

d) Radaranlagen zur Luftraumüberwachung (zum Beispiel Shoran-Verfahren);

e) Instrumentenlandesystem

f) Landeradaranlagen für den Anflug und die Landung von Flugzeugen;

g) Dopplerradaranlagen, die durch Ausnutzung des Dopplereffekts die Geschwindigkeit über Grund sowie den Abdrift Winkel messen. Die Bestimmung des Standorts eines Land-, See-, Luft-, Raumfahrzeugs oder Himmelskörpers mit funktechnischen Mitteln bezeichnet man als Funkortung.

Funkpeilung: Bestimmen der Einfallsrichtung einer elektromagnetischen Welle mit Hilfe der Richtwirkung (-Charakteristik) einer Peilantenne, vorwiegend zur Navigation, in der Raumforschung, Radioastronomie, Funküberwachung und Militärtechnik. Die einfachste Peilantenne ist die Rahmenantenne, in der die induzierte Spannung ihr Maximum erreicht, wenn die Antennenebene in Einfallsrichtung der elektromagnetischen Wellen weist, und ihr Minimum, wenn die Ebene senkrecht zur Einfallsrichtung steht. Wird die Antennenspannung über 0 (Winkel zwischen Antennenebene und Einfallsrichtung) aufgetragen, erhält man die sogenannte Antennencharakteristik, die bei der Rahmenantenne einen Doppelkreis ergibt und damit zweideutig ist; durch phasenrichtige Addition einer (ungerichteten) Hilfsantennenspannung, zum Beispiel von einer zusätzlichen Stabantenne, ergibt sich eine Kardioide (herzförmige Linie), die eine eindeutige Richtungsbestimmung durch Auswertung des Minimums der Gesamtspannung ermöglicht.

Funkspruch: mittels Telegrafie oder Telefonie drahtlos übertragene Information (insbesondere Meldung, Anweisung, Warnung oder Aufforderung zur Hilfeleistung) im Schiffs-, Flug- oder Landverkehr.

Funkstation, Funkstelle: Sende- und Empfangseinrichtung für elektromagnetische Hoch- beziehungsweise Höchstfrequenzschwingungen zur Abwicklung drahtlosen Nachrichtenverkehrs.

Funkstörungen, Funkbeeinflussung: störende Einflussnahme auf elektrische Einrichtungen durch elektromagnetische Schwingungen mit Frequenzen >10 kHz. Funkstörungen werden durch elektrische Vorgänge in der Atmosphäre, Funksender, Zündfunken, leitungsgeführte HF-Schwingungen, Schaltvorgänge im Energienetz unter anderem hervorgerufen. Siehe auch Störsignale.

Funktechnik: Verfahren und Einrichtungen zur drahtlosen Signalübertragung mittels elektromagnetischen Wellen (Rundfunk, Fernsehen, Rieht-, Verkehrs-, Schiffsfunk, Radar, Flugsicherung, Funknavigation, Telemetrie). S. a Nachrichtentechnik.