Folie

Folie: sehr dünner, flexibler, flächenhafter Werkstoff aus Metall oder Plast mit werkstoffabhängiger Färbung oder Durchsichtigkeit. Als Metallfolie bezeichnet man alle Blattmetalle. Plastfolie in Dicken bis etwa 1 mm bestehen meistens aus Zelluloseazetat oder -nitrat (Fotofilm), Polyäthylen und -propylen (Verpackungen aller Art, insbesondere für Lebensmittel), Polyvinylchlorid (Täschner Werkstoff, Wand- und Deckenbespannungen, Dekorationen, Regenbekleidung, -schirme unter anderem) oder Polyester (Magnetbänder). Ihre Herstellung erfolgt durch Gießen aus Plastiklösungen, durch Extrusionsblasen, Extrudieren oder durch Auswalzen mittels beheizter Walzwerke und Kalander, wobei durch Prägewalzen die Oberfläche strukturiert werden kann.

2. Folie: Spezialpapier zur Oberflächenbeschichtung, entweder bedruckt mit Holztextur oder Dekor beziehungsweise unifarben und mit Harz getränkt; wird unter Wärme und Druck auf Holzwerkstoffe geklebt.

3. Folie: Torheit, Tollheit, Narrheit.

Folie Faden: Faden aus einem oder mehreren, durch Schneiden einer (meist Polypropylen-, Polyäthylen- beziehungsweise Polyamid-) Folie gebildeten, auch faser- oder elementarfadenförmig aufgespalteten Streifen; ohne oder mit Drehung.

Folie Faserstoffe: aus Plastikfolien durch Fibrillieren und anschließendes Reißen, Schneiden (Folie-Fasern) und Verdrehen (Folie-Garn, Folie-Seide) hergestellte Faserstoffe; Verwendung für technische Textilien und zum Beispiel für Trägerstoffe textiler Bodenbeläge.

Folie-Lagen-Nähgewirke: textiles Flächengebilde aus Schuss-Folie-Lagen, die durch Maschen aus Nähfäden verfestigt sind, wobei zusätzlich Kettfäden und beziehungsweise oder andere Flächengebilde enthalten sein können; Einsatz als Verpackungsstoff, Beschichtungsgrund und für technische Artikel.

Folienkunstleder: im Folienziehkalander zu dünner Folie ausgewalztes Polymerisat (Weich-PVC), das ohne textilen Schichtträger als Lederersatz verwendet wird.

Folienzelt: niedrige, nicht begehbare, mit Plastfolie überzogene Einrichtung zur Pflanzenproduktion, besonders zur Verfrühung der Gemüseernte, auch als Frostschutz.

Folie-Vlies: teilweise netzartig zusammenhängende Folie-Fasern oder -elementarfäden, die aus einem faserstoffbildenden Polymer (in Folie Form) durch Recken, Vibration, Schneiden unter anderem aufgespalten und zum Vliesstoff verfestigt werden.

Follierung: (dat. folium, «Blatt») Blattzählung in alten Büchern, vor allem Handschriften, an Stelle der erst etwa 1470 aufkommenden Paginierung (Seitenzählung).