Fische

Fische, Zoologie: in Kopf-, Kiemen-, Rumpf- und Schwanzregion gegliederte, wasserbewohnende, wechselwarme, seit dem Silur bekannte Wirbeltiere mit knorpeligem (Knorpelfische) oder knöchernem (Knochenfische) Skelett. Zähne sind meist vorhanden; der Zahnwechsel erfolgt kontinuierlich; Gehirn und Sinnesorgane sind relativ hoch entwickelt. Zur Wahrnehmung von Druckwellen und Strömungen dient das «Seitenlinienorgan», das sich strichförmig an beiden Körperseiten vom Kopf bis zum Schwanz hinzieht. Atmungsorgane sind die gut durchbluteten Kiemen, an denen das Wasser vorbeigepresst wird, gelegentlich sind noch zusätzliche Atmungsorgane entwickelt. Die Fortbewegung und Steuerung des meist torpedoförmigen Körpers erfolgt durch die unpaaren Rücken-, Schwanz- und Afterflossen sowie die paarigen, den Extremitäten der übrigen Wirbeltiere entsprechend Brust- und Bauchflossen. Die Haut ist meist mit Schuppen bedeckt. Die Schwimmblase, die bei Knorpelfische und wenigen Knochenfische fehlt, dient dem Druckausgleich in verschiedenen Wassertiefen. Die meisten Fische stoßen ihre Eier ins Wasser aus, wo sie befruchtet werden und sich entwickeln; fast alle Knorpelfische und verschiedene Knochenfische sind lebendgebärend. Einige treiben intensive Brutpflege. Die Artenzahl der Fische wird auf mindestens 25000 geschätzt.

Fischerei: Fang von Fischen unter anderem. Wassertieren in Binnengewässern (Binnenfischerei) und im Meer (Küsten- und Hochseefischerei). Eine besondere Betriebsart ist der Walfang.

Fischfanggeräte: Fangausrüstung der Fischer. Nach den Fangprinzipien lassen sich die Gruppen Angeln, Reusen, Stell-, Wurf-, Treibnetze, Hamen, Zug- und Schleppnetze unterscheiden.

Fischkrankheiten: parasitäre und nichtparasitäre Krankheiten der Fische, zum Beispiel Furunkulose, hämorrhagische Virusseptikämie der Forelle und infektiöse Bauchwassersucht sowie Kiemennekrose des Karpfens. Die Bekämpfung der Fischkrankheiten erfolgt auf Grund von gesetzlichen Bestimmungen.

Fischzaun: Einrichtung zum Fischfang in Gebieten mit Ebbe und Flut. Der Fischzaun besteht aus senkrecht stehenden Reisig-, Rohr- oder Netzwänden und dem Strom zugewandten Reusen oder Hamen, in denen die abwandernden oder sich mit dem Wasser zurückziehenden Fische gefangen werden.

Fischzucht: gelenkte Vermehrung und Aufzucht von Fischen, insbesondere Züchter. Maßnahmen zur Herausbildung erwünschter Eigenschaften, wie schnelles Wachstum, geringe Verluste, gute Futterverwertung. Karpfen laichen auf natürliche Weise in kleinen Teichen ab; sie werden aber auch wie Forellen und pflanzenfressende Fische künstlich vermehrt. Dabei werden den Vollreifen Laichen die Geschlechtsprodukte unter vorsichtigem Drücken abgestrichen (Abstreichen) und nach der Befruchtung in besonderen Erbrütungsapparaten erbrütet.

Fischschuppenkrankheit, Ichthyosis: unterschiedlich aussehende, erbbedingte, gewöhnlich in den ersten Lebensjahren hervortretende Verhornungsstörung der menschlichen Haut mit unterschiedlich starker Schuppenbildung, herabgesetzter Talg- und Schweißabsonderung und vermindertem Haarwuchs. Die Fischschuppenkrankheit tritt auch bei Tieren, besonders beim Kalb, auf.

Fischsilage: durch Konservieren von Fischabfällen mittels Schwefel- oder Ameisensäure gewonnenes Futtermittel; vorwiegend in der Schweinemast eingesetzt.

Fischsilber: durch Mahlen gereinigter Weißfischschuppen gewonnenes Pigment für hochwertige Effektlacke, Schmuck unter anderem.