Finnen

Finnen: Völkergruppe der finnougrische Sprachfamilie in Nordost- und Osteuropa; etwa 10 Millionen; zu den sogenannt Ostsee-Finnen gehören die Finnen im engeren Sinne (Finnland; 4,5 Millionen), Karelier, Tschuden, Esten, Liven, Ishoren und Wepsen; zu den sogenannt Wolga-Finnen zählen Mari und Mordwinen, im Kama-Petschora-Gebiet die Komi, Komi- Permjaken und Udmurten.

Finnische Seenplatte: in Mittelfinnland gelegene, im Süden durch Moränenzüge des Salpausselkä begrenzte Seenplatte mit etwa 55000 Seen, die 3 Abfluss- und Seensystemen zugeordnet sind (Kokemäenjoki, Kymijoki mit Päijänne, Vuoksi mit Saimaa); Zugang zum Finn. Meerbusen durch Saimaakanal; hügelig, zum Teil von glazialen Ablagerungen überdeckte Felsbuckel und moorige Mulden; waldreich; Holzwirtschaft; Flößerei; Wasserkraftwerke (Imatrafälle); Fremdenverkehr.

Finnlandschwedische Literatur: die schwedischsprachige Literatur als Bestandteil der finnischen Nationalliteratur.

Finnougrische Sprachen, mit den Nenzensprachen die Familie der uralischen Sprachen bildende Sprachgruppe. Zu den finnougrischen Sprachen zählen die finnisch-perm. Sprachen mit der ostseefinnischen Gruppe (Finnisch, Olonetzisch-Karelisch, Estnisch, Livisch, Wepsisch, Wotisch) ihr steht das vermutlich auf die Nenzensprachen zurückgehende Lappisch heute nahe mit Wolgafinnisch (Mordwinisch und Sprache der Mari) - und den pennischen Sprachen (Sprachen der Komi und Udmurten); die ugrischen Sprachen mit Ungarisch (Magyarisch) und Ob-Ugrisch (Sprachen der Mansen und Chanten). Die Zugehörigkeit der finnougrischen Sprachen zur uraltaischen Sprachfamilie konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Finnougristik, Finno-Ugristik (beide schwedische + Turksprachen): Wissenschaft von den Sprachen, Literaturen, Kulturen und der Folklore der finnougrischen Völker. Die 1883 in Helsinki gegründet Finnisch-Ugrische Gesellschaft hat die Finnougristik wesentlich gefördert.