Filter

Filter: 1. Chemie: Filtrieren.

2. Filter, Frequenzfilter: Elektrotechnik/Elektronik - ein Netzwerk, das zur frequenzmäßigen Trennung von elektrischen Wechselspannungen beziehungsweise elektromagnetische oder akustische Wellen dient. Filter, die einen begrenzten Frequenzbereich übertragen, nennt man Pass, ein Tiefpaß überträgt Signale unterhalb, ein Hochpass oberhalb seiner Grenzfrequenz; ein Bandpaß (Bandfilter) überträgt, eine Bandsperre dämpft Signale zwischen unterer und oberer Grenzfrequenz. Die Filterrealisierung hängt vom Frequenzbereich und Anwendungsfall ab. Filter für elektrische Wechselspannungen stellen Vierpole dar, die Induktivitäten (L), Kapazitäten (C), Widerstände (R), Operationsverstärker, Digitalschaltkreise sowie Quarz-, Metall- oder Keramikresonatoren enthalten können. Danach unterscheidet man passive RC-, RLC-, LC-, Quarz- und mechanische Filter sowie aktive RC-Filter, die Operationsverstärker und digitale Filter, die Digitalschaltkreise enthalten. Filter für Mikrowellen werden durch metallische Leitungsstrukturen (Topfkreis, Hohlraumresonator, Streifenleitung), Filter für Laserlicht durch optische Resonatoren und Filter für Schallwellen durch akustische Wellenleiter (zum Beispiel Schalldämpfer) realisiert. Zur Klanganalyse (Zerlegung eines Klanges in seine Teiltöne) wird der Klang vorher durch ein Mikrophon in eine Wechselspannung umgewandelt.

3. Optik: Bauelement, mit dem die Intensität (Grau- oder Neutralfilter), die spektrale Zusammensetzung (Absorptions- oder Interferenzfilter) oder der Polarisationszustand (Polarisationsfilter) des Lichtes verändert wird. In der Fotografie werden Filter auch als Färb- oder Lichtfilter bezeichnet und als Aufnähme-, Kopier- und Dunkelkammerschutzfilter eingesetzt.

Filterkies: reiner Kies verschiedener Körnung für die Kiesschüttung in Rohrbrunnen, die den Eintritt von Feinsand und damit eine Versandung verhindern soll.

Filtrieren: Abscheiden von Feststoffteilchen aus Flüssigkeiten oder Gasen durch Filter zur Gewinnung des Feststoffes als Filterrückstand (Filterkuchen) oder der geklärten Flüssigkeit als Filtrat. Zur Beschleunigung wendet man oft Druck oder Vakuum an (siehe auch Vakuumfiltration). Als Filtermaterial verwendet man in Laboratorien bei Normaldruck meist Papier in Form von Rund- oder Fallenfiltern. «Harte» Filter sind feinporig, «weiche» Filter haben gröbere Poren. Techn. Filter gibt es für den kontinuierlichen und diskontinuierlichen Betrieb. Filterpressen bestehen aus tuchbespannten Filterplatten, die durch Spindeldruck zusammengepresst werden. Bei der Rahmenfilterpresse befindet sich zwischen den Filterplatten je ein Hohlraum, in dem die «Trübe» zuläuft und in dem sich auch der Filterkuchen bildet; bei der Kammerfilterpresse sammeln sich die Feststoffe in einem Hohlraum an, der durch den erhöhten Rand je zweier Filterrahmen umschlossen wird. Trommelfilter (Drehfilter) bestehen aus einer rotierenden, tuchbespannten Trommel, die in die Trübe eintaucht (Außenfilter) oder teilweise mit der Trübe gefüllt ist (Innenfilter); meist bewirkt ein Vakuum den Durchtritt des Filtrats durch das Filtertuch. Bandfilter bestehen aus einem endlosen, horizontal über Walzen umlaufenden Filz beziehungsweise Siebband und können mit Vakuum betrieben werden (Vakuumbandfilter). Das Filtrieren von Gasen beziehungsweise Luft erfolgt auch elektrostatisch; siehe auch Elektrofilter.

Filtrierer: Wassertiere, die mit Hilfe von Filtereinrichtungen, zum Beispiel Borstenkämmen oder Wimpern, im Wasser enthaltene Partikeln (Detritus, Plankton) herausseihen und damit ihren Nahrungsbedarf decken; hierzu Schwämme, Muscheln, planktonfressende Fische.